Projekt in Unterfeldhaus Neues Rechenzentrum soll Gewerbebrache füllen

Erkrath · Die Abwärme wollen die Stadtwerke künftig für die Energie-Erzeugung nutzen.

Das ehemalige Möbelhaus Flamme an der Heinrich-Hertz-Straße in Unterfeldhaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Der durch das Aus von Möbel Flamme im Jahr 2019 bedingte große Leerstand im Gewerbegebiet Unterfeldhaus wird in absehbarer Zeit beseitigt, informiert die Stadt. Die brachliegende Immobilie an der Heinrich-Hertz-Straße konnte demnach nach langjähriger Vermarktung verkauft werden. Der neue Investor plane den Bau eines leistungsstarken Datenzentrums.

Parallel wären mit den Erkrather Stadtwerken richtungsweisende Verträge zur Anbindung des Rechenzentrums geschlossen worden, heißt es aus dem Rathaus: Durch Nutzung der Abwärme des neuen Rechenzentrums werde eine klimafreundliche Wärmeversorgung des Gewerbegebietes Unterfeldhaus möglich. „Dank der intensiven Begleitung des Vermarktungsprozesses durch die städtische Wirtschaftsförderung, Bauaufsicht und Stadtplanung konnte der Verkauf des rund 10 000 Quadratmeter großen Areals mit neuer Nutzung eines Rechenzentrums erfolgreich umgesetzt werden“, heißt es von Bürgermeister Christoph Schultz in einer Mitteilung. Bei dem Verkauf handele es sich um den bisher größten größten Leerstand in der Stadt.

Die Neuansiedlung wird die Attraktivität des Gewerbegebiets Unterfeldhaus erhöhen und eine positive Strahlkraft für weitere gewerbliche Ansiedlungen haben, ist der Bürgermeister überzeugt. Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Jeken sieht in dem Rechenzentrum neue Potenziale für den Energiehandel sowie die Bereiche Elektrizität, Telekommunikation und Wärme. „Insbesondere die Nutzung der dauerhaften Abwärme des Rechenzentrums wird einen erfreulichen Teil zur Dekarbonisierung der Stadt beitragen“, so Jeken.

Das alte Möbelhaus-Gebäude soll im Laufe dieses Jahres abgerissen werden, um den Neubau des Rechenzentrums so schnell wie möglich zu realisieren. Die Investitionen in das Stromnetz durch die Stadtwerke Erkrath sollen parallel erfolgen. Die Stadt wolle die sich neu ergebenden Möglichkeiten in der Energieversorgung nun im Zuge der Wärmeplanung analysieren, um das Potenzial der anfallenden Abwärme bestmöglich nutzen zu können.

Abwärme fällt in Rechenzentren bei der Kühlung der Server an. Sie kann aber nicht direkt zum Beispiel in einem Fernwärmenetz wie in Hochdahl genutzt werden, da die Temperaturen zu niedrig sind. Sie müssen mithilfe spezieller Wärmepumpen erst auf das Niveau des Wärmenetzes erhöht und Schwankungen ausgeglichen werden. Dem neuen Energieeffizienzgesetz zufolge müssen Rechenzentren klimafreundlicher werden und ihre Abwärme verstärkt nutzen. Rechenzentren, die ab Juli 2026 in Betrieb gehen, müssen nachweisen, dass zehn Prozent ihrer Abwärme weiter genutzt werden. Dieser Anteil soll kontinuierlich steigen.

(hup elk)