NRW Erster Preis für eine „verrückte“ Idee
Kempen · . Mitte der Woche konnte man den Eindruck haben, der Buttermarkt habe das Flair des italienischen Südens, so gut gefüllt zeigten sich die Stühle und Plätze entlang der Restaurants. Das schöne Wetter nochmal nutzen, bevor die kurze Regenpause eintritt und solche Gelegenheiten erst einmal verwehrt sind.
Vielleicht war auch eine romantische Abendstimmung dafür verantwortlich, dass sich der Flüsterer bei seinem Hinweis auf das Stadtradeln in der vergangenen Woche dazu hinreißen ließ, statt „Kendelbiker*innen“ das Wort „Candle“ zu verwenden. Den freundlichen Hinweis der Aktiven für eine kurze Korrektur sei an dieser Stelle gerne nachgekommen.
Modischer Kinder-Herbst
Dass die Tage des Sommers trotz des letzten Aufbäumens gezählt sind, kann man an den Auslagen in den Geschäften so langsam wahrnehmen. „Wir sind gerade heute mit Waren für den Herbst überschwemmt worden“, nahm es Silke Zanetti vom „Radieschen“-Kindermodeladen an der Judenstraße gelassen. Im Kinderbereich hätten sich die Farben total verändert im Gegensatz zu früher. „Das sind jetzt gedeckte und ruhige Farben und auch nicht mehr kindliche Motive. Es wirkt sehr klassisch. Und sehr viel Wolle, sehr viel Naturmaterialien sind gefragt. Das ist seit zwei, drei Jahren so.“ Und sogar solche Sachen wie die Schlumpfmütze, wo sie selbst scherzhaft von einem „Kindheitstrauma“ reden würde, seien aktuell wieder in.
Mit Kreativität was bewegt
Dass man mit Kreativität und intelligenten Einfällen auch in der Pandemiezeit eine Menge bewegen kann, bewies der Werbering Kempen mit seiner Aktion „Der verrückte Einkauf“. Nicht nur, dass sich zahlreiche Menschen in der Altstadt an der Kampagne beteiligten, an deren Ende ein Single-Einkauf für 500 Euro als Prämie stand. Auf die Aktion wurde man auch außerhalb der Stadtgrenzen aufmerksam: Beim IHK-Wettbewerb „Willkommen Heimatshopper“ belegte „Der verrückte Einkauf“ in der Kategorie „Aktionen“ den 1. Platz. Aus den Händen von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erhielten Silke Zanetti und Armin Horst vom Werbering bei der IHK einen Scheck in Höhe von 1500 Euro. Herzlichen Glückwunsch.
Die Königin der Instrumente
Erhabener Klang, machtvolle Größe und für sich gesehen schon ein Kunstwerk: Die Orgel, die als die König der Instrumente gilt, ist in diesem Jahr zum „Instrument des Jahres“ erklärt worden. Bereits 2017 wurden Orgelbau und Orgelmusik durch die UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden. Sonntag, am deutschen Orgeltag, wollen die drei Kempener Organisten Christian Gössel, Ute Gremmel-Geuchen und Stefanie Hollinger von 15 Uhr an drei Stunden lang auf der Orgel in St. Marien spielen und so die Vielfalt des Instrumentes zum Klingen bringen. Besonders daran ist, dass das Spiel der Musiker an diesem Tag nach draußen auf den Kirchplatz übertragen wird, sodass die Musik auch außerhalb der Kirche hörbar wird. Wer draußen hören will, muss lediglich Abstand halten, in der Kirche gilt die „3-G-Regel“ (geimpft – genesen- getestet) sowie das Tragen einer medizinischen Maske.
Tag des offenen Denkmals
Zum Tag des Denkmals können Interessierte wieder verschiedene Denkmäler besichtigen. In Kempen ist das unter anderem die Kapelle St. Peter, die am Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr öffnet. Die einschiffige Kapelle verfügt über ein quadratisches, später gewölbtes Chor. Bemerkenswert sind die Malereien der flach gestalteten Holzdecke aus dem 19. Jahrhundert. Im Süden befindet sich die Taufkapelle mit Kreuzrippengewölbe. Die Erweiterung nach Westen ist aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Teilweise finden sich in der Kapelle sehr alte Ausstattungsstücke. Ein großes Highlight an diesem Tag stellt auch die gemeinsam von der Stadt Kempen mit dem Verein Denkmal an Kempen entwickelte Mühlenradtour dar, die entlang von zwölf Mühlenstandorten führt, die aber nicht mehr alle erhalten sind. Von neun Windmühlen ist heute nur noch der Standort bekannt. Der Routenplan ist bei Fahrrad Claassen und in den Bäckereien Hoenen zu finden. Jeweils um 10 und um 14 Uhr werden geführte Radtouren angeboten. Treffpunkt ist am Burgparkplatz.
Alles in Kempen
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus – das gilt auch für das traditionelle Kempener Familienfest zum Weltkindertag, welches am kommenden Samstag zwischen 12 und 17 Uhr stattfinden wird. Auf Grund der Corona-Pandemie findet das Fest in diesem Jahr nicht zentral statt, sondern getreu dem Motto „Alles in Kempen“ dezentral an vielen Standorten in der Stadt verteilt – auch in St. Hubert und Tönisberg. Teilnehmer haben so die Möglichkeit, sich ihr individuelles Familienfest zusammenzustellen und ganz nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Der Startschuss für das von der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen und dem Familiennetzwerk der Stadt Kempen, von der Ortsgruppe des Deutschen Kinderschutzbundes und dem Familienzentrum Kempen-Süd organisierte Event fällt aber um 12 Uhr am Buttermarkt am Kinderschutzbund-Stand durch Bürgermeister Christoph Dellmanns und dem Beigeordneten Bennet Gielen. Eine Übersicht über alle Aktionen findet sich Internet unter www.kempen.de/jugendamt.
Klangbuntes Familienkonzert
Am selben Tag kommt das in Kempen bekannte Morgenstern Trio mit Charles Toulouse ins Kulturforum, um dort ab 15 Uhr das klassische Familienkonzert „Mann im Ohr“ zu präsentieren, dass schon für 2019/20 geplant war. Dann dürfen Jung und Alt das Stück über Manfred Ohrwurm erleben, der als Fachmann für Klangzulassung auf seinen freien Tag gehofft hat – wenn da nicht das Morgenstern Trio eine notwendige Zulassung für ihr Konzert beantragt hätte. Es gelten die 3-G-Regeln.