Düsseldorfer Krimiautorin mit neuem Buch Was hat Heinrich Heine mit vier Toten zu tun?
Düsseldorf · Vier Tote in Düsseldorf, alle verbindet etwas mit Heinrich Heine. Die Autorin Gabi Bierhaus hat ihren nächsten Düsseldorf-Krimi geschrieben. Und es wieder alleine verlegt.
Heinrich Heine, sagt Autorin Gabi Bierhaus, habe wirklich lange auf seinen Auftritt in ihren Büchern warten müssen. Nun ist es so weit. In ihrem elften Düsseldorf-Krimi hat der wohl bekannteste Sohn der Landeshauptstadt einen wichtigen Part übernommen. Der Titel „Wintermärchen“ ist die erste von zahlreichen Heine-Verbindungen im neuen Krimi der „Ortstermin“-Serie, die Bierhaus geschrieben hat.
Worum geht es? Im November werden vier Düsseldorfer ermordet aufgefunden, die für die Ermittler Otto Tjombe und seine Frau Rita, die ihn bei dem Fall unterstützt, auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Aber: Bei jedem Opfer hinterließ der Täter zwei Strophen aus Heines „Wintermärchen“. Ermittlungen führen Tjombe, seine Frau, die als Dozentin an der Heinrich-Heine-Universität bei Fragen rund um den Dichter stets Antworten hat, ins Sauerland zu einem Vorfall, der Jahre zurückliegt.
Düsseldorf ist der Dreh- und Angelpunkt der Bücher, aber auch von Bierhaus selbst. „Wo sonst sollen meine Krimis spielen“, sagt sie. Sie sei auch nach vielen Jahren in Düsseldorf glücklich, „in und mit meiner Stadt. „Ich möchte nirgendwo sonst sein“, sagt sie weiter.
Daher habe es auch an Heinrich Heine keinen Weg vorbei gegeben, nachdem bereits in ihren anderen Büchern Jan Wellem, Joseph Beuys oder Künstler Günther Uecker wichtige Teile waren. Nun also Heine. „Er ist neben Jan Wellem der wohl berühmteste Sohn der Stadt und mein ganz besonderer Favorit“, sagt Bierhaus. „Ich liebe seinen Witz, seine Intelligenz und seinen spöttischen Humor, wenn er gekonnt mit der Sprache spielt“, schwärmt die Autorin. „Ich bewundere seinen Mut und seine Konsequenz im Umgang mit der Obrigkeit, die ihn ins französische Exil gezwungen hat.“
Das Wintermärchen von Heine, erzählt Gabi Bierhaus, sei auch ein ziemlich langes Epos mit mehr als 500 Strophen: „Für jeden meiner Ermordeten war also thematisch etwas dabei.“ Mutig war übrigens auch Bierhaus selbst, die all ihre Krimis aus Düsseldorf über den Versandhändler Amazon selbst verlegt und sie dort ziemlich erfolgreich vertreibt – die meisten als E-Books. „Da habe ich nur positive Erfahrungen gemacht“, berichtet sie.
Eine Herausforderung sei jedoch, dass sie als Selbstverlegerin alles managen muss: „Mit dem Schreiben an sich ist es nicht getan. Man braucht einen oder besser noch mehrere Lektoren aus seinem Umfeld.“ Die hat Bierhaus gefunden. Eine weitere Herausforderung – neben dem Schreiben – ist das Cover. Für das neue bot sich nur ein Motiv an: das Heine-Denkmal in der Altstadt – im Schnee. „Als ich dort ankam, hatte ihm bereits jemand einen kleinen Schneemann auf die Stirn gesetzt. Das hätte dem Spötter Heinrich Heine bestimmt außerordentlich gefallen.“