Projekt von Gabi Luigs Neues Leben für den Uecker-Platz

Düsseldorf · Gabi Luigs beginnt ein Projekt mit junger Kunst im Hafen. Langfristig hofft sie auf Beteiligung durch Düsseldorfer Firmen und Institute.

Gabi Luigs und Günther Uecker am Uecker-Platz.

Foto: Anne Orthen (orth)

(H.M.) Der Uecker-Platz zwischen Kaistraße und Zollhof ist zum Durchgangsort degradiert. Dass er auch Kunstort ist, davon will Gabi Luigs die Bürger überzeugen. Die Vorgeschichte des Platzes ist ein einziges Ärgernis. Der Nagelkünstler hatte ihn 1996 mit Sitzkuben im Halbkreis um einen Projektionsmast für die Hafenlichtspiele unter freiem Himmel konzipiert. „Mir ging es um das Kiesbett, gleichsam um den Nebenarm des Rheins, die Rudimente einer Wasserführung auf dem Kiesgrund. Ich dachte an Rheinkies“, so der Künstler.

Aber der Kies, der auch an Ueckers Heimat an der Ostsee erinnern mag, ist schwer zu reinigen. 2000 ließ die Stadt das Gelände asphaltieren. Erst nach geharnischten Protesten des Künstlers kam der Kies zurück, aber in einer sehr kleinteiligen Sorte. Der Künstler hatte es anders gewollt: „Der Rhein fließt gleich nebenan. Ich möchte, dass es im Hafen noch etwas Nicht-Artifizielles gibt.“

Künstlerin Luigs, die sich gern „Kulturarbeiterin“ nennt, will an der Grundidee des Platzes nichts ändern, wohl wissend, dass die Stadt kein Geld für neuen Kies hat. Sie findet es wunderbar, wenn in der Dunkelheit Kurzfilme vom Hafenkunstkino zu sehen sind. Aber sie möchte mehr. Als praktische Frau will sie zunächst den vorhandenen Kies gleichmäßig auf dem Platz verteilen, sodass sich keine Pfützen mehr bilden. Anschließend soll es ein Auftrittsort für Studierende der Akademie werden. „Es soll Aktionen geben, die dem Stil der eingeladenen Künstler und Künstlerinnen entsprechen“, so ihre Idee. Auch an Filme aus eigener Produktion ist gedacht.

Hier hakt Uecker ein. Er erinnerte an ein Gespräch mit Dieter Kosslick, dem späteren Leiter der Berlinale, der sein Büro an der Kaistraße hatte. Darin ging es um die Filmstiftung. Sie gebe so viel Geld aus, da könnten doch die Uraufführungen unter freiem Himmel vorgestellt werden. Daraus sei jedoch nichts geworden.

Nun will Luigs neu ansetzen. Sie möchte junge Kreative auf den Platz bringen. Die Betreiber des Hafenkunstkinos, Hajo Hendrik Rappe und Jan Wolfgang Hardy von Art Vision, seien eingeweiht. Sobald der Platz rekonstruiert sei, könnte gestartet werden, wenn auch nur auf kleinformatigem Kies, der Uecker gar nicht so gut gefällt, aber wogegen er nichts mehr hat.

Begonnen wird mit eigenen Mitteln. Insgesamt hofft sie, interessierte Firmen oder Institute zu finden, die sich in ihr Projekt einbringen. Auftakt wird ein Film sein, den Luigs bei Julia Zinnbauer in Auftrag gegeben hat. Die Absolventin der Kunstakademie konzentriert sich auf Architektur, Geschichte und Geschichten.

Da sich im Medienhaus das Kulturdezernat und das Kulturamt befinden, darf man gespannt sein, was dabei herauskommt. Zinnbauer fungiert als Co-Produzentin des Projekts.