Grundsteuer 2,5 Millionen Anrufe bei Grundsteuer-Hotline
DÜSSELDORF · Montag, 30. Januar 2023: Noch ein Tag bis zum Ende der Abgabefrist für die Grundsteuererklärung. 54 404 Mal klingelt es bei der Hotline der Finanzverwaltung. Am nächsten, dem letzten Tag, sind es noch mal 34.618 Menschen, die nach Hilfe beim Ausfüllen des Formulars rufen.
Die Zahlen stammen aus der Antwort von NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Ralf Witzel, die dieser Zeitung exklusiv vorliegt.
Mehr als 2,5 Millionen Anrufe mit Fragen zur Grundsteuer gingen seit Mitte November ein. Witzel spricht sogar von knapp 2,9 Millionen. Doch längst nicht alle Anrufer kamen durch. In der Antwort des Finanzministers heißt es: „Insgesamt konnten rund 1 490 000 Anrufe entgegengenommen werden. Zu beachten gilt hierbei jedoch, dass von den Anrufen knapp 300 000 außerhalb der Servicezeiten in der Hotline eingingen und schon allein deshalb nicht entgegengenommen werden konnten. Innerhalb der Servicezeiten liegt die Bedienrate der Anrufe bei 65 Prozent.“
Ob all denen, die durchkamen, geholfen werden konnte, bezweifelt die FDP. Etliche Rückmeldungen von hilfesuchenden Steuerpflichtigen hätten gezeigt, dass die Auskünfte der Grundsteuer-Hotline je nach Gesprächspartner auf Finanzamtsseite von stark unterschiedlicher Qualität geprägt seien. Auch hätten Anrufer von Telefonaten mit Hilfskräften im Homeoffice vom Sofa aus berichtet – „mit nur schlechtem Empfang und in der Sache wenig Ahnung, die einfach nur auf die allgemeinen Informationsangebote verwiesen haben, ohne sich konkret den Problemstellungen zu widmen.“
Grundsteuer-Hotline: 2000 Beschäftigte am Telefon
FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel erwartet Verbesserungen: „Der Draht zum Finanzamt ist nicht so heiß, wie es die Hotline verspricht. Viele Aushilfen im Homeoffice sind mit Fachfragen überfordert. Qualifizierte Rückrufe erfolgen oft nicht.“
Der Finanzminister schreibt in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage, bei der Grundsteuerhotline seien insgesamt 2000 Beschäftigte der Finanzverwaltung aktiv gewesen. Es seien dafür auch befristetet eingestellte Aushilfskräfte hinzugezogen worden, deren Qualifizierung „an acht Tagen durch erfahrenes Personal aus den Finanzämtern und der Oberfinanzdirektion erfolgte“.