Angebote im Grefrather Freilichtmuseum Im Museum das Wissen erweitern

Grefrath · Im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath ist das museumspädagogische Programm für Kinder und Erwachsene angelaufen. Den Anfang machte das Angebot „Feuer und Flamme – Licht und Wärme im Winter“.

Zum Auftakt haben die Kinder unter anderem selbst Kerzen hergestellt.

Foto: Norbert Prümen

In der Feuerstelle im Haus Rasseln im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath lodern die Flammen auf und verbreiten eine wohlige Wärme. Die elf Kinder, die sich mit Museumsmitarbeiterin Helen Straßburger vor der offenen Kaminstelle eingefunden haben, wissen das zu schätzen – und das nicht nur aufgrund der Wärme. Gerade haben sie nämlich selbst feststellen können, wie schwierig es ist, ein Feuer in Gang zu bekommen, wenn es keine Streichhölzer oder gar ein Feuerzeug und ebenso wenig einen Anzünder als Hilfsmittel gibt. Durch die praktische Erfahrungen lernen sie die Bedeutung des Feuers kennen, das für Wärme und Kochmöglichkeit steht. Aber nicht nur das. Was es heißt, nicht einfach auf einen Lichtschalter drücken zu können und damit für Helligkeit zu sorgen, sondern auf Kerzen angewiesen zu sein, ist ein weiterer Aspekt, der an diesem Morgen eine Rolle spielt. Wobei die Teilnehmer im Alter zwischen acht und zehn Jahren sogar selbst Kerzen herstellen.

Im Niederrheinischen Freilichtmuseum an der Dorenburg ist die erste Veranstaltung im Rahmen des museumspädagogischen Programms im neuen Jahr angelaufen. Unter dem Titel „Feuer und Flamme – Licht und Wärme im Winter“ wird Geschichte lebendig. Und genau das liegt den Verantwortlichen des Freilichtmuseums am Herzen. „Wir möchten Inhalte und Wissen vermitteln, aber das nicht einfach nur theoretisch, sondern praxisbezogen. Das Lernen soll auch Spaß machen“, sagt Christa Brüning, die für die Buchungen der museumspädagogischen Angebote im Freilichtmuseum verantwortlich ist.

Dabei gibt es nicht nur Angebote für Kinder und Jugendliche. Die Erwachsenen werden genauso angesprochen. „Gerade in Sachen Teambuilding ist unser Angebot ,Mit Kluft, Beil und Säge – Zimmerleute bei der Arbeit’ sehr gefragt“, sagt Volontärin Alessa König. Bei dem Angebot, das es auch für Schulklassen von der Klasse fünf bis zur Stufe 13 gibt, erhalten die Teilnehmer einen Einblick in die Arbeitsweise und Bräuche des Zimmererhandwerks. Dazu errichten sie gemeinsam ein Fachwerkhausmodell in Lebensgröße und erlernen auf diesem Weg die Eigenheiten der traditionellen Bauweise. Wenn das gemeinsam errichtete Holzwerk steht, bei dem es auf Zusammenarbeit und Absprache ankommt, ist das für alle immer mehr als ein Aha-Moment.

Ob Angebote wie „Kräht der Hahn auf dem Mist“, bei dem es um Bauernregeln und Wetterbräuche geht, oder „Vom Grabstock zum Pflug“, bei dem die Landwirtschaft im Wandel der Zeit betrachtet wird – jedes Angebot ist etwas ganz Besonderes. Spannend wird es bei der Abendführung „Im Dunkel der Nacht“ durch das Museum. Und wer mehr über Aberglauben und Volksfrömmigkeit erfahren möchte, der ist beim Rundgang „Von Hexen und Heiligen“ genau richtig. Die Erwachsenen können sich gleich auf sieben museumspädagogische Angebot freuen. Für die Kinder und Jugendlichen gibt es vier. Von diesen sind drei auch als Kindergeburtstagsprogramm buchbar. Im Freilichtmuseum freut man sich über die gute Nachfrage in diesem Angebotsbereich. Gerade die Kindergeburtstagsprogramme sind stark nachgefragt. „Eine rechtzeitige Buchung empfiehlt sich hier“, weiß Brüning aus Erfahrung.

Gedacht wird ebenso an Menschen mit Demenz. In ruhiger Atmosphäre werden Kindheitserinnerungen mit der Hilfe von historischem Spielzeug entdeckt. Mit Spielen, Liedern und Süßigkeiten von früher werden alle Sinne angesprochen. Wer das Freilichtmuseum lieber auf eigene Faust erkunden möchte, der kann die Museumsapp nutzen, die kostenlos in den üblichen App-Stores erhältlich ist.

Zwei digitale Museumsspiele, einmal für Kinder ab acht Jahren und einmal für Jugendliche ab 16 Jahren, stehen zur Auswahl. Die Startcodes für die Spiele sind an der Museumskasse erhältlich. Dazu gibt es beim Spiel für die jüngeren Teilnehmer eine klassische Papiervariante, die allerdings im Gegensatz zu den kostenfreien digitalen Angeboten mit zwei Euro zu Buche schlägt.