Unfälle, Brände, Beschwerden im Kreis Viersen Zahlreiche Einsätze an Silvester
Kreis Viersen · Ein 18-jähriger Kempener prallte gegen einen Baum. In Grefrath gelang es der Feuerwehr im letzten Moment, ein Wohnhaus zu retten.
(biro) Am Neujahrstag hat die Polizei im Kreis Viersen eine Silvesterbilanz gezogen. Für die Polizei sei es demnach „eine Silvesternacht im normalen Rahmen“ gewesen, teilten die Beamten mit. Für einige Menschen sei sie trotzdem zur Unglücksnacht geworden. Insgesamt zählten die Einsatzkräfte vom Nachmittag des Silvestertages, 16 Uhr, bis zum Neujahrsmorgen, 9 Uhr, rund 160 Einsätze. 51 davon hatten laut Polizei einen Bezug zu Silvester.
28 Mal ging es dabei um Pyrotechnik, also um Böller oder Raketen. Die wurden zu früh gezündet, waren zu laut oder wurden auf Autos geworfen. Hinzu kamen fünf Einsätze in Willich, zwei in Kempen sowie einer in Tönisvorst. In Viersen registrierte die Polizei zwölf Einsätze, in Nettetal vier, in Schwalmtal zwei. Jeweils einen Einsatz gab es in Brüggen und Niederkrüchten.
In Tönisvorst und Grefrath kam es zu Unfällen. So prallte ein 40-jähriger Tönisvorster am frühen Neujahrsmorgen gegen 6.45 Uhr auf der Leipziger Straße in St. Tönis mit seinem Wagen frontal gegen ein geparktes Fahrzeug. Der Aufprall war laut Polizei offensichtlich so heftig, dass das eCall-Notrufsystem im Wagen selbstständig einen Notruf absetzte. Da die Notrufzentrale keinen Kontakt zum Fahrer herstellen konnte, rückten Polizei und Feuerwehr aus und fanden vor Ort den offensichtlich angetrunkenen Fahrer des Wagens. Da auch die Airbags des Autos durch den heftigen Aufprall ausgelöst worden waren, wurde der Fahrer vorsorglich mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ordnete die Entnahme von zwei Blutproben an und stellte seinen Führerschein sicher. Bei dem Unfall wurde auch der geparkte Pkw stark beschädigt.
In Grefrath-Mülhausen war ein 18-jähriger Kempener am Neujahrsmorgen gegen 3.55 Uhr ebenfalls offensichtlich alkoholisiert im Auto unterwegs. Laut Polizei befuhr er die Hauptstraße in Mülhausen in Richtung Kempen. An der nach rechts verlaufenden Vorfahrtsstraße zur Kempener Straße (K11) kam der junge Mann nach links von der Fahrbahn ab und prallte mit seinem Auto gegen einen Baum. Der 18-jährige Fahrer und sein gleichaltriger Beifahrer wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Die beiden wurden mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ordnete die Entnahme einer Blutprobe beim Fahrer an und stellte seinen Führerschein sicher.
Zudem zählten die Einsatzkräfte mehrere Brände. Den ersten Einsatz des neuen Jahres gab es um 0.11 Uhr an der Hochstraße in Willich-Schiefbahn, wo eine Hecke brannte. In Grefrath wurde die Freiwillige Feuerwehr zweimal alarmiert: Um 0.25 Uhr rückten die Wehrleute zur Vinkrather Straße aus, wo eine Garage brannte. Die Wehrleute löschten das Feuer, räumten die Garage leer und befreiten angrenzende Garagen ebenso vom Rauch, berichtete ein Sprecher der Grefrather Wehr. Um 0.49 Uhr wurde die Feuerwehr Grefrath erneut alarmiert, diesmal zu einem Wohnhausbrand am Holter Weg in Mülhausen. Dort brannten eine Hecke und ein Gartenhaus, das Feuer drohte, auf das Wohnhaus überzugreifen. Das konnte die Feuerwehr im letzten Moment verhindern, so der Wehrsprecher.
Zweimal ging es um 1 Uhr herum dann nach Willich. Es brannte eine Mülltonne in einer Hauseinfahrt an der Neersener Straße in Anrath, kurz darauf drohte ein Feuer von brennendem Unrat auf ein Wohngebäude an der Küferstraße in Alt-Willich überzugreifen. In Kempen-St. Hubert am Hohenzollernplatz brannte gegen 1.30 Uhr ein Busch, fasste die Polizei in ihrer Silvesterbilanz zusammen.
Gegen 0.45 Uhr sprengten zudem Unbekannte einen Zigarettenautomaten an der Willicher Straße in St. Tönis, dabei wurde der Automat völlig zerstört. Ebenfalls in St. Tönis, am Kirchenfeld, wollten zwei Männer gegen 1 Uhr das neue Jahr mit Schüssen in die Luft aus Gaspistolen begrüßen. Sie mussten dann ohne ihre Waffen weiterfeiern, diese wurden sichergestellt, so die Polizei. Im späteren Verlauf der Nacht mehrten sich dann die Anrufe wegen Ruhestörung, weil einige das neue Jahr ausgiebiger und lauter begrüßen wollten als andere.