Auf den Esstisch geguckt Das isst Viersen an Silvester
Viersen · Fondue, Raclette oder doch etwas völlig anderes? Was kommt am Silvesterabend bei den Viersenern auf den Tisch? Wir haben nachgefragt.
Man nehme geriebenen Käse, diverse Gemüsearten, wie beispielsweise Zwiebeln, Gurken, Oliven, Paprikastreifen oder auch kleine Maiskölbchen, alles schön klein geschnippelt, mische alles nach Belieben in einem kleinen Pfännchen zusammen und dann ab damit in den Raclette-Grill. Obendrauf brutzelt auf der Platte oder dem heißen Stein derweil ein Streifen Rinderfilet, vielleicht etwas Hähnchenbrust oder auch Garnelen. Na, kommt Ihnen das bekannt vor?
Zugegeben: Raclette ist bei vielen Familien und in Freundeskreisen ein Klassiker für das Essen an Silvester. In gemütlicher Runde lässt sich so stundenlang die ein oder andere Kleinigkeit genießen, während der Jahreswechsel langsam näher rückt. Doch was kommt auf die Tische der Viersener? Eine Stichprobe in der Fußgängerzone zeigt, dass es durchaus auch ganz andere Leckereien zu Essen gibt.
„Wir haben noch gar nichts geplant“, geben Jessica und Sascha Rohn zu. Das Paar ist mit den Kindern in der Fußgängerzone auf der Hauptstraße unterwegs. Gefeiert wird der Silvesterabend mit der Familie. Beim Essen seien sie „spontan“, wie Papa Sascha meint. Er verlasse sich da voll auf seine Frau. „Hauptsache es schmeckt.“
Deutlich geplanter ist die Sache allerdings bei Denise Schulze und Christina Schönmackers. Die beiden Freundinnen feiern nicht zusammen, sondern jeweils mit ihren Familien. „Wir werden wohl auch vor zwölf Uhr schon längst im Bett sein“, sagt Schönmackers und lacht, wegen der dann doch noch kleinen Kinder. Trotzdem steht das Essen in beiden Familien schon fest. „Bei uns gibt es Raclette“, sagt Schulze. Da ist also der Klassiker. Ihre Freundin geht in diesem Jahr einen anderen Weg: „Wir werden Tacos essen.“ So richtig mit Guacamole, Sourcreme und was man sich dabei vorstellt. „Wir haben die schon öfters mal gemacht aber noch nie an Silvester“, ein Experiment wird es in Familie Schönmackers also nicht.
Bernadette Kölling schickt ihren Mann bei Wind und Wetter nach draußen, an den Grill. „Wir machen Burger Surf and Turf“, verrät sie. Dafür muss das Fleisch natürlich auf den Grill und den bedient bei ihr eben der Ehemann. Neben dem Rindfleisch wird es dann dazu Garnelen und viele andere Dinge geben, die neben leckeren Soßen auf den Burgern für den richtigen Geschmacke sorgen.
Tina Schroeren gehört dann wieder klar zur Raclette-Fraktion. „Unsere Nachbarn kommen zu uns und jeder bringt etwas mit“, erzählt sie mit strahlenden Augen. Einmal im Jahr müsse der Raclette-Grill auf den Tisch und das passe am besten eben an Silvester. Dagegen haben Vanessa Paffrath und Michael Wilms noch nichts genau geplant. „Wir haben doch auch noch Zeit“, meint Paffrath ziemlich entspannt. Der Blick auf die digitale Uhr verrät: Montagvormittag, 11.15 Uhr, einen Tag vor Silvester. So viel Zeit scheint da doch nicht mehr zu sein, aber noch haben die Läden ja auf.
Besonders extravagant wird es dann bei Karin van Ratingen: „Bei uns gibt es Hirschgulasch.“ Auf die Frage, ob das dann nicht schon längst im Ofen vor sich hin schmoren müsse, meint sie lachend: „Nein, das wird uns doch geliefert. Wir haben bestellt.“ Insgesamt seien sie mit zehn älteren Leuten am Silvesterabend zusammen und freuten sich schon auf die gemeinsame Feier. Was es zum Gulasch dazu gibt, wusste Karin van Ratingen allerdings nicht. „Ach wissen Sie, da lasse ich mich einfach überraschen.“ Allerdings vermute sie den Klassiker: Rotkohl und Klöße.
