Neue Direktorin  Julika Bosch ist neue Leiterin der Sammlung Philara

Kurz nach Katharina Klang gibt es bereits eine neue Direktorin für das Haus.

Julika Bosch wird ab dem 11. August eine große Neupräsentation ­­in Düsseldorf vorbereiten.

Foto: Philara/Katja Illner

Gil Bronner ist ein Glück für Düsseldorf. Der viel beschäftigte Mann verdient sein Geld als Investor, Projektentwickler und Vermieter, aber er legt es in derzeit über 2000 Kunstwerken an, darunter viele Werke junger rheinischer Künstler. Über die Bronner-Familienstiftung lädt er zwei bis drei Mal pro Jahr zu öffentlichen Ausstellungen und bietet ein Kontrastprogramm zu den Museen der Stadt. Der 59-Jährige liebt Entdeckungstouren. So erstand er auf der Art Basel eine handwerklich perfekte Skulptur der eher unbekannten Prager Künstlerin Anna Hulacova. Er hat ein geschultes Auge. Man müsse die Kunstszene sehr lange beobachten, um die Qualität zu erkennen.

Der Schwerpunkt von „Philara“ liegt in der Gegenwartskunst

Alles, was er tut, auch als Vorsitzender des Fördervereins im Kunstpalast, macht er mit Gelassenheit. So brachte ihn die Kündigung seiner renommierten Sammlungs-Direktorin Katharina Klang nicht aus der Fassung. Er verstehe, dass sie sich eine Auszeit nimmt, kommentiert er ihren Abgang. Die Nachfolgerin ist schon gefunden. „Philara“ werde sich dadurch nicht ändern, habe er doch jede Kaufentscheidung selbst getroffen. Seine neue Sammlungsleiterin ist Julika Bosch, die längst an der Birkenstraße 47a tätig ist und ab 11. August eine große Neupräsentation vorbereitet.

Sie erhielt den Zuschlag für ihren neuen Job, weil er sie für eine gute Kuratorin hält. Sie studierte Literatur, Kommunikation und Kunstgeschichte in Bochum und Istanbul und arbeitete zuletzt an der Kestner-Gesellschaft in Hannover. Ausschlaggebend für Bronner war ihre Ausstellung von Camille Henrot, die sie neben vielen weiteren, wichtigen Positionen kuratierte. Bronner schätzt die Kunst der Französin, die auch in seiner Sammlung vertreten ist.

Der Schwerpunkt von „Philara“ liegt in der Gegenwartskunst. Im Augenblick seien die Preise jedoch „wahnsinnig hoch“, sagt Bronner. Er spricht von einem Hype. Er glaube, dass manche Galeristen erkannt haben, dass manche Leute nur Sachen kaufen, wenn sie teuer sind. Dennoch hält er den Künstlern die Stange, nennt etwa Anys Reimann oder Vivian Greven. Er fürchte allerdings, er habe den Anschluss an die Düsseldorfer Kunstakademie etwas verloren. Der Faden sei nicht zerrissen, aber etwas zermürbt. Dennoch: Die Sammlung entwickelt sich weiter. Der Kunstkauf sei ein Lebenselixier und eine Motivation weiter zu arbeiten, um neue Kunst zu
finanzieren.

Inzwischen berät ihn neben seiner Frau auch seine Tochter, die ihren Master als Kunstmanagerin am Kings Collage macht, während sich der Sohn um das Immobiliengeschäft kümmert. Und über allen sitzen zumindest räumlich die Eltern Dan und Cary Bronner, die mit klassischer Kunst den Grundstock der Sammlung legten.