Vorfreude auf Weihnachten Kempens Weihnachtshaus ist zurück
Kempen · Heidrun und Dirk Schagen sind mittlerweile weit über die Kempener Stadtgrenzen hinaus bekannt: Jedes Jahr verwandeln sie ihr Haus in ein Paradies für Weihnachtsfans – und bringen die Besucher immer wieder zum Staunen.
Maria und Josef, Hirten, Ochs‘ und Esel: Die Krippenfiguren sind in diesem Jahr ein Highlight im Vorgarten des Hauses an der Margeritenstraße in Kempen, in dem Heidrun und Dirk Schagen wohnen. Am 24. Dezember kommt dann auch das Jesuskind dazu. Die Menschen-Figuren sind um die 100 Zentimeter hoch, über ihnen leuchtet ein großer Stern. „Den Stall habe ich schon vor Monaten gebaut, mit Überdachung und allem, was dazu gehört“, erzählt Dirk Schagen. Die Verwandlung des Hauses in ein Weihnachtshaus ist die große gemeinsame Leidenschaft des Paares. Und jedes Jahr setzen die beiden noch einen drauf. Mit faszinierenden weihnachtlichen Objekten, die jedes Weihnachtsfan-Herz höher schlagen lassen.
„Wir haben Anfang Oktober angefangen, alles vom Speicher und aus dem Keller zu tragen und innen zunächst angefangen zu dekorieren, da waren noch 20 Grad draußen“, sagt Heidrun Schagen. Bei solchen Temperaturen in Weihnachtsstimmung zu kommen, war schwierig: „Ich habe ganz laut die Musik aufgedreht und Weihnachtslieder gehört“, sagt die Erzieherin und lacht. Direkt nach St. Martin verwandeln die beiden seit vielen Jahren ihr Heim nach und nach in ein Weihnachtshaus.
Kinder können ihren
Wunschzettel hierhin geben
Jetzt ist es fertig geworden. Tausende funkelnde Lichter, die meisten in warmem Weiß, Weihnachtsfiguren, die sich drehen und bewegen. Ein großer Briefkasten steht direkt an der Eingangstür und auch der erste Brief war schon drin, freuen sich die Eheleute: „Ben hat seinen Weihnachtswunschzettel eingeworfen, er wünscht sich eine Eismaschine, ein Buch von den ,Drei ??? Kids‘ und Pokémonkarten“, liest Heidrun Schagen vor. Jeder Brief wird beantwortet. Wenn Kinder weiter weg wohnen, bittet das Paar, einen frankierten Briefumschlag beizulegen. Und auch ein Weihnachtsmann erwartet die Besucher direkt neben der Krippe, die dort ein Foto mit ihm machen können. „Den habe ich gesehen und musste den einfach haben“, gesteht die 53-Jährige.
Heidrun und Dirk Schagen sind dankbar: Sie seien gesund, auch ihre Kinder, sagen sie. Doch es gebe viele Menschen auf der Welt, denen es nicht gut gehe. Ein Grund für die Kempener, eine Spendenbox aufzustellen, wie auch schon in den Vorjahren, und Spenden zu sammeln. Wohin sollen die Spenden gehen? „Es wird wieder das Stups-Kinderzentrum in Krefeld werden“, erklären die beiden. Das Kinder- und Jugendhospiz, in dem schwerkranke und behinderte Kinder betreut werden, ist ihnen ans Herz gewachsen. Mehrere Male waren sie dort und durften im vergangenen Jahr einige Kinder, Betreuer und Familien in ihrem Weihnachtshaus willkommen heißen. „Mit dem Geld können Ausflüge für die gesunden Geschwisterkinder etwa finanziert werden, oder Angebote für die Familien, die ein schwerkrankes Kind haben“, sagt Dirk Schagen. Und auch in diesem Jahr soll es wieder ein Treffen an der Margeritenstraße geben.
Täglich gehen um Punkt 16.30 Uhr die Lämpchen am Weihnachtshaus an. Die Besucher können durch beleuchtete Bögen gehen, ein Foto mit dem Weihnachtsmann machen, die Krippe bewundern. Auch der Garten des Paares ist geschmückt mit Lichtern und Figuren. Ihr Wohnzimmer gleicht einem Weihnachtsdorf mit Sessellift und funkelnden Häusern. „Neu ist der Freefall-Tower“ erzählen die Schagens. Es sind ganz feine Geräusche, die jedes Objekt macht, doch die hören sie gar nicht mehr.
„Wenn man dann endlich fertig ist, nach wochenlanger Vorbereitung, dann ist man einfach nur noch glücklich. Die Probleme bleiben draußen“, sagt Heidrun Schagen. Alles an die richtige Stelle zu schieben und aufzubauen, sei sehr viel Arbeit. „Wir hatten mal vor Jahren eine Figur, da war der Stecker weg, seitdem ist alles akribisch beschriftet“, erklärt das Paar, und die Kempenerin zeigt auf eine Lichterkette, bei der ganz klein „Magnolie“ auf dem Stecker steht. Es sind Hunderte Ketten, Lämpchen, die nicht zählbar sind. Die Freude darüber riesengroß: „Wir hoffen, den Besuchern ein Stück von unserem Weihnachtsgefühl mitzugeben“, sagen die beiden. Und die Stromrechnung? „Darüber reden wir jetzt nicht“, sagen sie – und müssen lachen.