Düsseldorf will dabei sein Die nächste Fußball-Euro-Sause soll es 2029 geben

Düsseldorf · Sollten in fünf Jahren in Deutschland die Frauen zu einer Europameisterschaft antreten, will Düsseldorf als Spielort dabei sein.

Solche Stimmung wie beim gemeinsamen Public Viewing während der Europameisterschaft 2024 könnte es wieder geben.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Wenn ein großes Sportturnier mit internationaler Ausstrahlung in Deutschland stattfindet, ist es mittlerweile beinahe eine Selbstverständlichkeit, dass Düsseldorf seinen Hut in den Ring wirft. Die Landeshauptstadt hat seit der Teilnahme an der Tour de France 2017 eine besondere Expertise für Großveranstaltungen entwickelt. So will sie nun auch bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2029, die offiziell „Uefa Women’s Euro 2029“ heißt, mitmachen. Für den Stadtrat, der an diesem Donnerstag tagt, hat die Verwaltung einen Zeitplan vorgelegt, hält sich aber bei etwaigen Kosten zurück. Es muss ein Beschluss gefasst werden, weil bis zum 27. November die Teilnahme am Bewerbungsverfahren gegenüber dem DFB erklärt werden muss.

Im vorliegenden Antrag soll der Rat der Stadt die Bewerbung begrüßen und die Stadttochter D.Live/D.Sports mit der Abgabe einer Bewerbung beauftragen. Der DFB hat vor einer Woche potenziell interessierte Gastgeberstädte (Host Cities) in Frankfurt über das Verfahren informiert. Die Städte müssen danach bei den Themen Nachhaltigkeit, Marketing, Sicherheit, Stadion, Mobilität, Unterbringung, Trainingsstätten und Organisation ihre Eignung nachweisen. Vieles, so heißt es, überschneide sich mit den Anforderungen bei der diesjährigen Euro, so dass man auf diese Erfahrung zurückgreifen könne.

Bei der Euro der Männer in diesem Jahr fanden in zehn Städten insgesamt 51 Spiele statt (Düsseldorf hatte fünf Spiele). In fünf Jahren wären es bei den Frauen 20 Spiele weniger und es geht um acht Spielorte. Diese will der DFB gleichmäßig über Deutschland verteilen. Drei bis fünf Spiele können in einer Stadt stattfinden. Die Mindestanforderungen bei der Stadiongröße sind unterhalb der Euro 2024 angesetzt. Für die Gruppenphase und bis zum Viertelfinale können sich bereits Stadien ab einer Größe von 20 000 Plätzen bewerben.

Bei der Euro 2024 hat die Stadt mit einem Zuschussbedarf von 20,5 Millionen Euro kalkuliert. Derzeit könne noch keine seriöse Angabe zu den Kosten gemacht werden, heißt es, da der geforderte Aufwand noch nicht klar sei. Dieser ergebe sich erst im Bewerbungsverfahren.

Der weitere Zeitplan nach einem positiven Votum des Rates sieht so aus: Bis Mitte Dezember wird das DFB-Auswahlverfahren an die Städte übermittelt. Bis zum 22. Januar müssen die Bewerbungen abgegeben sein. Am 10. Februar trifft der DFB eine Vorauswahl von mindestens zehn Städten. Die Endauswahl der acht Spielorte ist für den 13. Juni vorgesehen. Bis zum 27. August muss der DFB seine Bewerbung bei der Uefa abgeben. Neben Deutschland haben auch Italien, Polen, Portugal und Dänemark/Schweden Interesse signalisiert. Die Entscheidung, wo die Euro 2029 der Frauen stattfindet, ist für Dezember 2025 vorgesehen.