Kirchenmusiker Klaus Wallrath „Mein Heiligabend ist schon ein sehr langer Tag“

Düsseldorf · Klaus Wallrath ist Kantor an St. Margareta in Gerresheim. Zu Weihnachten ist er im Dauereinsatz. Aber ein Termin macht ihm ganz besonderen Spaß.

Klaus Wallrath ist Kirchenmusiker an St. Margareta in Gerresheim.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Kirchenmusiker haben, was die Arbeitszeiten betrifft, nicht den besten Job. Während die Leute denken: Ach, die paar Messen am Wochenende und das bisschen Chor, sieht die Wahrheit für einen Hauptberufler anders aus. Zu Weihnachten erst recht. Klaus Wallrath ist seit 1987 Kantor an St. Margareta in Gerresheim. Seitdem hat er dort viel Neues angestoßen und auch Formationen gegründet. So gibt es neben dem Basilika-Chor eine Chorschule mit knapp 100 Stimmen; daneben leitet Wallrath zwei Vokalensembles, die projektweise arbeiten, nämlich den Kammerchor und den Jugendkammerchor. Oft kümmert er sich um neue Musik, gestaltet Konzertreihen wie die Gerresheimer Orgeltage, setzt Oratorien und Stiftssaalkonzerte an. Das Spektrum reicht von gregorianischem Choral über klassische Meisterwerke und Jazz bis zu Kindermusicals.

Zu Weihnachten zieht Wallrath natürlich alle Register. Heiligabend singt der Basilika-Chor um 22 Uhr weihnachtliche Chormusik, am ersten Weihnachtstag tritt im Hochamt um 11.15 Uhr die Jugendkantorei mit ihren Ehemaligen an, am zweiten Weihnachtstag singt der Basilika-Chor die „Nicolai-Messe“ von Haydn mit Soli und Orchester. Und drei Tage später (Freitag, 29. Dezember, 19.30 Uhr) das „Weihnachtliche Konzert“ mit dem Jugendkammerchor St. Margareta.

Das sind nur die Glanzpunkte, neben denen noch weitere Gottesdienste zu betreuen sind. Schon an diesem Samstag und an Heiligabend werden morgens um 7.15 Uhr Rorate-Messen gefeiert, am Samstag gibt es natürlich eine Vorabendmesse, am Sonntag gibt es um 16 Uhr ein Weihnachtsliedersingen.

Wallrath freut sich auf diese Tage, „obwohl mein Heiligabend schon ein sehr langer Tag ist“. Gerade das Weihnachtsliedersingen mache ihm riesigen Spaß, „es ist auch total beliebt, weil wir die Weihnachtsgeschichte in Liedern erzählen“.

Schließlich das Festhochamt am zweiten Weihnachtstag: Macht sich Wallrath keine Gedanken, dass dann die Kirche nicht so gut besucht ist? „Im Gegenteil, dieser Gottesdienst ist immer voll. Die Gerresheimer wissen, dass sie da etwas Hochwertiges geboten bekommen“, sagt Wallrath. Am Tag danach wird es für ihn keinesfalls ruhig, denn es gibt noch „lange und kompakte Proben für das Freitagskonzert. Erst nach Neujahr kann ich ein paar Tage entspannen.“

Dann muss er allerdings auch bald wieder an Karfreitag, Ostern und Pfingsten denken.