Aktion in Nettetal und bei Nachbarn Drei Wege zu Krippen und Engeln
Nettetal/Niederlande · Von Krippe zu Krippe touren, das hat in Nettetal Tradition. In der Nachbarschaft ist das auch möglich. Ein Überblick.
Seit zehn Jahren veranstaltet der Rat der Gemeinschaft der katholischen Gemeinden Nettetals mithilfe von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Nettetaler Kirchen und Kapellen einen gemeinsamen Krippenweg mit einheitlichen Öffnungszeiten. Als diese Aktion vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben wurde, hoffte man zwar auf gute Resonanz, von dem Zuspruch, den der Weg seitdem erlebt, war man dann aber doch überrascht. Alljährlich besuchten nicht nur Nettetaler, sondern auch viele Auswärtige die zehn ausgestellten Krippen. Angesichts dieses Erfolges erweiterte das Planungsgremium im vergangenen Jahr den Krippenweg um vier Krippen in der Gemeinde Grefrath und um zwei Krippen in Venlo.
Eröffnet wird der diesjährige gemeinsame, grenzüberschreitende Nettetaler, Grefrather und Venloer Krippenweg am zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, um 14 Uhr mit einer Andacht in der Kirche St. Lambertus Breyell vom Venloer Dechanten Jos Spee und Pastor Günter Puts aus Breyell.
Wer sich auf die Faszination der Weihnachtskrippen einlässt und tiefer in die faszinierende Welt der Weihnachtstradition eintauchen möchte, findet unter den 16 Krippen eine Fülle verschiedener Möglichkeiten des Krippenbaus, der Figuren und der Anordnung vor. Jede einzelne Krippe erzählt die Weihnachtsgeschichte in zahlreichen, liebevoll gestalteten Details; das macht den besonderen Reiz des Krippenweges aus. Sie reichen von den mehr als 100 Jahre alten Krippen in St. Peter Hinsbeck und St. Heinrich Mülhausen, den großen Krippen in St. Sebastian Lobberich und der Liebfrauenkirche Venlo, den kleinen Krippen in den Kapellen in Hinsbeck und Lobberich, den unterschiedlichen Figuren wie in St. Vitus Oedt oder St. Lambertus Leuth bis zur moderneren Fassung einer Krippe wie in der Pfarrkirche St. Lambertus Breyell. Der Krippenweg ermöglicht allen Besuchern eine besinnliche Tour, die dank des Variantenreichtums der ausgestellten Krippen zu einer Entdeckungsreise wird. Fast alle Krippen sind mit dem Rollator oder Rollstuhl erreichbar, sodass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen sie besuchen können.
Die gemeinsamen Öffnungszeiten sind Dienstag, 26. Dezember, und Sonntag, 7. Januar, jeweils von 14 bis 17 Uhr. Hieran beteiligen sich in Nettetal St. Lambertus Breyell, St. Peter Hinsbeck, Kapelle Marienheim Hinsbeck, St. Clemens Kaldenkirchen, St. Lambertus Leuth (nur am 7. Januar), Kapelle St. Peter und Paul Leutherheide, Alte Kirche Lobberich (nur am 26. Dezember), Kapelle im Krankenhaus Nettetal, St. Sebastian Lobberich und St. Anna Schaag. In Grefrath St. Laurentius Grefrath (nur am 7. Januar), St. Josef Vinkrath, St. Heinrich Mülhausen und St. Vitus Oedt. In Venlo sind die St. Martinus-Basilika und die Liebfrauenkirche dabei.
Darüber hinaus bieten fast alle Kirchen und Kapellen weitere Öffnungszeiten zum Besuch der Krippe oder zur Einkehr und zum Gebet an. Eine detailliertere Information der Krippen in niederländischer und deutscher Sprache liegt in den teilnehmenden Kirchen aus. Weitere Infos können auch auf der Internetseite www.nettetaler-krippenweg.de eingeholt werden.
Noch ein Krippenweg
Auch die Gemeinschaft der Gemeinden Brüggen und Niederkrüchten einen gemeinsamen Krippenweg durch Kirchen, Kapellen und Altenheime an. Informationen gibt es auf der Internetseite www.gdg-brueggen-niederkruechten.de/aktionen/krippenweg.
Engel in Roermond
Bei den Nachbarn in den Niederlanden sind aber nicht nur die beiden Krippen in Venlo zu besichtigen. In Roermond gibt es in der Kathedrale neben einer Krippe eine große Sammlung von Engel-Figuren zu bestaunen. Bis einschließlich 7. Januar ist sie in der Roermonder Kathedrale zu sehen. Es sind Hunderte Figuren, die der am 20. Dezember dieses Jahres im Alter von 63 Jahren gestorbene Bischof Harrie Smeets zusammengetragen hat, und die von zahlreichen Freiwilligen in der Kathedrale aufgestellt worden sind.
Smeets war ein leidenschaftlicher Sammler von Engel-Bildnisse. Seine Sammlung umfasst einige Hundert. Zunächst in Venray und später als Bischof von Roermond baute er früher höchstpersönlich zu Weihnachten seinen „Engels-Stall“ in der Kirche auf. Als er das aus Krankheitsgründen nicht mehr selbst tun konnte, übernahmen freiwillige Helfer jetzt diese Arbeit.
Gleichzeitig mit der Engel-Ausstellung ist auch eine Krippe zu sehen, die 1949 im Keramikbetrieb Russel-Tiglia in Tegelen vom Künstler Frans Tuinstra aus Maastricht hergestellt wurde. Die Krippe und die Engelausstellung sind nach Angaben des Bistums Roermond bis einschließlich Sonntag, 7. Januar, während der regulären Öffnungszeiten der Kathedrale täglich von 14 Uhr bis 17 Uhr, zu sehen – außer am Neujahrstag.