15 Jahre Parkgeschichte in 90 Minuten

Dezernent Thomas Visser führte in der VHS in einem „optischem Spaziergang“ mit Bildern von vor und nach der Euroga durch die ereignisreiche Entwicklung der Krefelder Grünflächen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. In 90 Minuten durch 15 Jahre Krefelder Parkgeschichte. Dezernent Thomas Visser lud dazu mit einem „optischen Spaziergang“ in die VHS ein. „Stiftung — Erbe — Stadtentwicklung“ war die Überschrift und der Fachmann, der die Sanierung der Parks im Zuge der Euroga 2002 plus maßgeblich begleitet hat, betont, dass Stadtentwicklung nicht nur Häuser, Unternehmen und Straßen betrifft, sondern auch Freiflächenentwicklung bedeutet.

„Parks sind Träger gartenkulturellen Erbes“, erklärt er. Davon hat Krefeld ein Pfund. „Wir haben mehr Grünschätze, als mancher denken mag. Es besteht eine große gleichmäßige Verteilung der verschiedenen Parks im Stadtgebiet.“ Auch VHS-Leiterin Inge Röhnelt, selbst seit einiger Zeit Neubürgerin der Stadt, ist begeistert. „Ich spüre auch bei den Krefeldern immer mehr Zustimmung zu ihrer schönen Stadt“, erklärt sie.

Die Anwesenden sehen die Bilder mit Vorher-Nachher-Charakter, vor und nach der Euroga. Los geht es im Greiffenhorstpark, dem „Traum vom niederrheinischen Arkadien“. Hier hat sich Bauherr Cornelius de Greiff seine Sommerresidenz mit Garten errichtet. „Sein Garten ist ein Park mit 11,5 Hektar, der ohne Grenzen ins öffentliche Grün übergeht und dadurch noch größer erscheint“, sagt Visser. „Heute umfrieden wir jeden Quadratmeter mit einer Hecke.“ In den ehemals trocken gefallenen Gräben befinden sich nun wieder Wasserflächen, in denen sich die Bäume spiegeln.

Die nächste Station ist Burgpark Linn, wo der der Blick wieder auf das historische Gebäude freigegeben wurde. „Es gab eine sehr emotionale Diskussion“, berichtet der Dezernent. „Gartenästhetik prallte gegen Meinungen, die ästhetische Meinungen untenan stellen.“ Er erinnert auch an die 2002 stattgefundene „Illumina“, das schöne Lichtspektakel mit Kunst und Kultur.

Der Schönwasserpark ist aus dem Botanischen Garten entstanden. Bürgermeister Johan Johansen, der dort auch begraben ist, schuf das Grün in Oppum durch Notstandsarbeiten. „Alle Baumarten sind auf 23,9 Hektar vorhanden. Von hier führt der Weg hinunter bis zum Rhein.“

Im Sollbrüggenpark „steckt Musik drin“. In der ehemals privaten Anlage wurden die „Weyhe-Hügel“ des Landschaftsarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe erhalten. Sie geben — von Bäumen gesäumt - einen erhöhten Blick in die Parkanlage frei. „Das Schatzkästchen“ ist der Schönhausenpark. „Gehen Sie jetzt im kommenden Frühjahr hin“, fordert Visser die Besucher in der VHS auf, sich tolle vier Hektar Grün anzusehen.

Weiter geht der Rundgang zum Stadtpark Süd, der aus einer ehemaligen Brache entstanden ist. Der Stadtpark Fischeln ist „ein Park, der wächst“. Hier gebe es keine historische, sondern ein moderne Parkarchitektur. „Wir haben uns für die Realisierung der 100-Hektar-Fläche 30 Jahre gegeben.“

Dann geht es in die Innenstadt mit ihren Freiflächen wie dem Corneliusplatz als Spielraum für Kinder, dem innerhalb des Stadtumbau West finanzierten Kaiser-Friedrich-Hain und dem ersten kommunalen Friedhof und dem Stadtgarten, an dem die Arbeiten laufen.

Dezernent Thomas Visser zum Abschluss der Veranstaltung: „Der Mensch braucht Luft zum Atmen und Flächen zum Gehen.“ Fragen wurden nach dem ausführlichen Vortrag keine mehr gestellt.