50-Millionen-Investition: Der Hafen will größer werden
Ausbau des Linner Hafenbahnhofs für 50 Millionen Euro ist geplant — wenn der Bund mitzieht.
Krefeld. Rainer Schäfer verfolgt ehrgeizige Ziele. „Beim kombinierten Ladeverkehr kann Krefeld in die erste. Liga aufsteigen“, sagt der Geschäftsführer des Rheinhafens. Er will den Linner Hafenbahnhof zum Transterminal Krefeld (TTK) ausbauen.
Die Baukosten liegen bei 40 Millionen Euro. Hinzu kommen etwa zehn Millionen Euro für den Erwerb von Grundstücken. Schäfer rechnet mit einem Eigenanteil des Hafens von 15 Millionen Euro.
Der Rest muss als Förderung vom Bund kommen, weil TTK hilft, Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern. „Ohne die Bundesmittel machen wir den Ausbau nicht“, stellt Schäfer klar.
Schon im Mai rechnet der Hafen-Chef mit einem Zwischenbescheid. Ende des Jahres fällt die endgültige Entscheidung. Mitte 2013 könnte der Planfeststellungsbescheid kommen und der Ausbau beginnen.
Laut Schäfer wäre es unklug, das 200 000 Quadratmeter große Areal des Linner Bahnhofs angesichts des zunehmenden Verkehrs nicht zu nutzen.
Die Seehäfen Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen erwarten bis zum Jahr 2030 eine Verdopplung bis Verdreifachung des Güterumschlags. „Diese Warenströme können wir bei uns nicht auf der Straße abwickeln“, so der Hafenmanager.
Krefeld soll neben Hamburg, Leipzig, Ludwigshafen und München einer von fünf Hauptumschlagplätzen für den Kombiverkehr in Deutschland werden.
In der Folge würde die Belastung in Linn deutlich zunehmen. Die Planungen sehen deshalb umfangreichen Lärmschutz und eine neue Verkehrsführung vor.
Konkret: Neben dem Transterminal und nah an der Wohnbebauung sind Schutzwände vorgesehen, um den Lärm einzudämmen. Gutachten sollen klären, ob das reicht. Schäfer: „Falls notwendig, bessern wir nach.“
Den Lkw-Verkehr zum Linner Bahnhof wollen die Planer von der Berliner Straße (B 288) fernhalten, indem südlich davon eine Parallelfahrbahn entsteht. Im Bereich der Kreuzung Berliner Straße/Floßstraße wird es einen Ausbau geben, der das Linksabbiegen ermöglicht.
Im Bereich Floßstraße/Düsseldorfer Straße ist ein Kreisverkehr vorgesehen. Damit soll die Lkw-Route durchs Wohngebiet an der Mündelheimer Straße überflüssig werden.
Im jüngsten Planungsausschuss stieß das Konzept auf große Zustimmung. Auch CDU und FDP, die bislang eine Südanbindung des Hafens favorisiert hatten, stimmten den Plänen zu, die eine Nordanbindung des Hafens festschreiben.
Sorge bereitet Schäfer allerdings die denkmalgeschützte Drehbrücke am Kopf des Hafens. „Der Verkehr stößt hier an Grenzen. Die historische Brücke muss weg, wir brauchen eine neue“, so der Manager.
Formal sei ein Neubau Sache der Hafengsellschaft, räumt Schäfer ein. Da dies nicht zu stemmen sei, sieht er hier die Stadt in der Pflicht.