Aktionstag der Polizei: Sicher durch den Verkehr
Polizei und Verkehrswacht stellen auf dem Neumarkt auch die Arbeit ihrer Kadetten vor.
Krefeld. Das Wetter spielte am Samstag nicht mit und so waren die Akteure des „Tag der Verkehrssicherheit“ auf dem Neumarkt nicht gerade überlastet. So ein ruhiger Auftritt gehört für die Verkehrswacht-Kadetten eher zur Ausnahme. Normalerweise unterstützen sie Polizei und Stadt bei ihrer Arbeit, wenn es zum Beispiel darum geht, bei einer Großveranstaltung den Verkehr in der direkten Umgebung zu lenken. Außerdem sorgen sie dafür, dass die Straßen nicht durch „wildes“ Parken verstopft werden und sich die Anwohner über zugeparkte Einfahrten ärgern müssen. Heimspiele der Krefelder Pinguine sind beispielsweise immer ein solcher Großeinsatz.
Die beiden vierzehnjährigen Mädchen Esther Convent und Roginy Jeyarajan hörten in der Schule einen Vortrag über Verkehrsgesetze, der sie motivierte, mitzumachen. Mindestens 13 Jahre alt muss man sein, um die Ausbildung zum Verkehrswacht-Kadetten zu beginnen. In drei, vier Monaten lernen die Jugendlichen einige Zeichen der Polizei für die Verkehrsführung und das Einweisen in Parkplätze. Aber auch den Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung, die „Grundregel“, lernen sie. Wo Halten und Parken erlaubt ist, wie man richtig Straßensperrungen aufbaut.
Zurzeit werden in Krefeld neun neue Kadetten ausgebildet diese Tätigkeit vor, während ca. 25 bis 30 diese Ausbildung schon abgeschlossen haben. Auch wenn man schon längst das Alter der Jugendlichen hinter sich gelassen hat, bleibt man noch immer ein „Kadett“ der Verkehrswacht. Karl-Heinz Wäscher, der Ehrenvorsitzende der Krefelder Verkehrswacht, kann sich mit seinen 83 Jahren noch an die Anfänge erinnern: „In den Nachkriegsjahren konnte man mit 100 Sachen durch die Stadt brausen, wenn es das Auto hergab. Nur Kontrolle allein nützte nichts, es musste auch Bewusstsein gebildet werden“. Dafür wurde 1950 als „erste Bürgerinitiative“, so seine Worte, „in Deutschland und auch in Krefeld die Verkehrswacht gegründet. Doch das genügte auf Dauer nicht. „Als die Stadt in den späten 1990er Jahren den traurigen Rekord mit den landesweit meisten Unfällen mit Kindern hielt, gründeten Stadt, Polizei und Verkehrswacht den Arbeitskreis Verkehrssicherheit für Kinder, bekannter als Krefelder Fairkehr“, sagt Michael Haas. Die verschiedenen Maßnahmen haben Wirkung gezeigt. Die Unfallzahlen sind seitdem um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Da fällt es auch nicht so sehr ins Gewicht, dass man mit dem Aktionstag mangels Publikum nicht viele Krefelder erreichte.