Weiches Wasser ab November

Die Stadtwerke tauchen erstmals unter den 500 größten deutschen Unternehmen auf.

Krefeld. Carsten Liedtke ist stolz: Erstmals tauchen die SWK unter den 500 größten deutschen Unternehmen auf — Platz 480 („Die Welt“). Grund ist das „sehr zufriedenstellende“ Jahresergebnis 2011, so der Vorsitzende. Trotz des schwierigen Marktes habe man es geschafft, den Umsatz um 6,2 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro zu steigern.

Der schwierige Markt — das ist vor allem die Debatte um die Energiewende, die von den SWK mitgetragen wird, aber auch finanziert werden muss. Liedtke spricht vom notwendigen Umbau der Netze, aber auch von der Energie, die nicht von heute auf morgen nur aus erneuerbaren Quellen stammen kann.

Die SWK haben eines der größten und erfolgreichsten Bürgerprojekte mit dem Krefelder Sonnenstrom aufgelegt. Rund drei Megawatt würden auf Krefelder Dächern produziert, damit sei man der größte Betreiber in der Stadt. Auch in Sachen Windenergie sind die Stadtwerke über Beteiligungen aktiv. Allerdings nicht vor Ort — da herrscht Flaute: „Windkraftprojekte sind in Krefeld praktisch nicht möglich“, konstatiert der SWK-Chef und verweist auf Bürgerproteste, Schutzgebiete und Probleme mit Abstandsflächen.

Umbrüche stehen auch in der Wasserversorgung an. An den beiden Wasserwerken In der Elt und Gladbacher Straße entstehen Enthärtungsanlagen für rund 13 Millionen Euro. Das an der Gladbacher Straße soll bereits ab November die Krefelder mit weicherem Wasser versorgen, sagt das neue Vorstandsmitglied Kerstin Abraham. Die zweite Anlage soll im Frühjahr nächsten Jahres in Betrieb gehen.

Zu höheren Wasserpreisen könnte kurioserweise irgendwann das Sparverhalten der Krefelder führen. „Wenn weniger Wasser verbraucht wird, gibt es mehr Ablagerungen und Keime in den Rohren, wir müssen dann öfter spülen, so dass die Kosten steigen“, erläutert Abraham. „Es gibt deshalb Überlegungen, den Wasserpreis vom Verbrauch abzukoppeln“, ergänzt Liedtke.

In Zukunft wollen die SWK noch mehr auf Verknüpfung der verschiedenen Geschäftsfelder setzen und sich noch stärker als Dienstleister für die Region präsentieren. Zudem wird der Kauf weiterer neuer Straßenbahnen vorbereitet.