Meinung Alle Krefelder sind zum Stadtjubiläum gefordert
Meinung | Krefeld · Es ist gut, dass die Stadtspitze keinerlei Neigung verspürt, Krefelds „650.“ mit einer opulenten Geburtstagsfeier zu begehen. Teure Prestige-Einmal-Events sind heute nicht mehr vermittelbar.
Bescheiden, aber bürgernah, nachhaltig und pfiffig: So könnte man den von der Stadt gezimmerten Festrahmen für das Stadtjubiläum in Kurzform charakterisieren. Es ist gut, dass die Stadtspitze keinerlei Neigung verspürt, Krefelds „650.“ vor allem mit einer opulenten oder gar elitären Geburtstagsfeier zu begehen. Allerdings ist das auch selbstverständlich – teure Prestige-Einmal-Events sind heute nicht mehr vermittelbar.
Wie lebendig und attraktiv das Ganze sich dann nächstes Jahr darstellt, das hat die Stadtgesellschaft nun selbst in der Hand. Man könnte auch sagen: Sie steht in der Hauptverantwortung. Denn füllen müssen den Rahmen wir alle, die Bürger, Freundeskreise, Unternehmen, Vereine, Schulen, Hochschule, Kirchen, Sport, Medien und last not least die Kultureinrichtungen und -schaffenden. Und natürlich auch die Stadtverwaltung, aber eben nur als ein Mitspieler.
Ebenso wichtig wie die gemeinsame Gestaltung wird dann sein, dass viele Krefelderinnen und Krefelder ganz bewusst das Fest für ihre Stadt mitfeiern. Ein herausragendes Event am 1. Oktober als Publikumsmagnet wäre da übrigens nicht verkehrt. Krefeld kann das gut gebrauchen, das Selbstbewusstsein seiner Bürgerschaft und seiner Institutionen war schon mal ausgeprägter. Ganz abgesehen von den zwei harten Corona-Jahren, die mächtig auf die Stimmung gedrückt haben. Warum soll ein Jubiläumsjahr mit seinen vielen Formaten an verschiedenen Orten nicht eine neue Aufbruchsstimmung verbreiten?