Amtsgericht:Teppichhändler zahlt 3000 Euro
Krefeld. Der nüchterne Sitzungssaal im Krefelder Amtsgericht gleicht einem orientalischen Basar. Es geht um die Verhandlung gegen einen Teppichhändler aus Wesel. Der hat nicht nur große Teile seiner Verwandtschaft dabei, sondern auch auch eins der strittigen Objekte, einen großen iranischen Teppich der Marke Isfahan.
Dem 38-jährigen Mann wird vorgeworfen, eine heute 87-jährige Frau aus Wesel betrogen zu haben. Der Angeklagte soll ihr mehrmals überteuerte Teppiche verkauft haben. Schon vor einem Jahr hatte deshalb ein Prozess stattgefunden, der mit der Auflage endete, der Geschädigten 15 000 Euro zu zahlen und zwei Teppiche auszutauschen.
Das Geld ist inzwischen bezahlt, doch wegen der Teppiche gibt es unterschiedliche Angaben. Die Widersprüche zwischen den Aussagen des Angeklagten, der Geschädigten und eines Zeugen lassen sich nicht auflösen.
Mit Hilfe des Verteidigers, der die sich mehrfach einmischenden Verwandten scharf in ihre Schranken verweist, gelingt eine gütliche Regelung. Danach bekommt die Geschädigte noch einmal 3000 Euro und darf die zwei Teppiche behalten.
Wenn das Geld innerhalb eines Monats eingeht, wird das Verfahren im Einverständnis mit der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung eingestellt. hw