Horten als Verwaltungssitz
Architekt Victor Woytowicz legt der WZ seine Pläne für Horten-Haus, Seidenweberhaus und Sparkasse vor. Er möchte alle städtischen Institutionen in die Stadt holen.
Krefeld. Sorgenkinder hat die Stadt so einige — aus planerischer Sicht. Doch ausgerechnet im Herzen der Stadt tummeln sie sich: Was passiert mit der alten Werkkunstschule, was mit der Sparkasse an der Friedrichstraße, mit dem Horten-Haus, dem Seidenweberhaus?
Für den Krefelder Architekten Victor Woytowicz keine Frage, zumindest was die letzteren drei angeht. Er würde gerne rund um den Theaterplatz ein Zentrum für alle städtischen Institutionen schaffen. „Das funktioniert allerdings nur, wenn auch alle im Boot sind“, betont er und hat dabei auch die Wirtschaftsförderung (WFG) und die Wohnstätte im Blick.
Immer wieder hatte es schließlich die Diskussion darum gegeben, die WFG in die Innenstadt zu holen. Die Wohnstätte, derzeit an der Königstraße, sucht seit längerem einen größeren Standort. Im Blick hat Woytowicz auch die etwa 600 Mitarbeiter, die derzeit noch vom Stadthaus aus Krefeld verwalten.
Dass auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede seine Bediensteten in die Stadt holen möchte, ist längst kein Geheimnis mehr. Von Investoren ist die Rede und vom Abriss des Seidenweberhauses, wofür der OB jedoch bisher konkrete Pläne schuldig geblieben ist.
Woytowicz nun behauptet: „Für meine Idee steht ein Investor, den ich an der Hand habe und ein namhaftes Architekturbüro aus Düsseldorf.“ Und er kann erste Ideenskizzen vorlegen, die er auch schon CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel präsentiert hat. Diese beinhalten entweder einen Abriss des Seidenweberhauses oder einen Rückbau.
Würde das die Kosten nicht immens in die Höhe katapultieren? „Wir haben das durchgerechnet“, sagt Woytowicz. So solle die übrige Rohbausubstanz bei Horten-Haus und Sparkasse erhalten bleiben. Allerdings würde sie ein völlig neues Outfit erhalten.
Das Horten-Gebäude bekomme dann zum Beispiel mittig einen Lichtschacht bis zur Parterre, eine neue Fassade und eine Aufstockung etwa für Gastronomie. Eine Brücke könnte demnach einen kleineren Bau an der Stelle des Seidenweberhauses mit der City verknüpfen.
„So entstünde auch Raum für einen richtigen und begrünten Theaterplatz.“ Das Sparkassen-Hochhaus sieht Woytowicz als Hotel, den Flachbau würde er aufstocken, etwa für einen neuen Ratssaal. Mit dieser Idee sieht er nicht nur die Sorgenkinder mit einem Schlag versorgt. „Dadurch gibt es auch die Möglichkeit das Stadtbild zu verändern, indem rund 600 Leute in die City gebracht werden.“
Das alles allerdings ist geplant mit der Stadt als Hauptmieter. Zu einem ortsüblichen Satz müsse ein langfristiger Vertrag abgeschlossen werden, betont der Architekt. Ob dies auf Gegenliebe in der Politik stößt, ist offen. Wilfrid Fabel will sich dazu noch nicht äußern. Zunächst wolle er die Pläne von Woytowicz den entsprechenden Gremien vorlegen. Die Investoren würden nicht ewig warten, warnt dagegen Woytowicz