Arbeitsagentur: Schneller zur neuen Stelle
Das Berufsinformations- Zentrum in neuem Look. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt.
Krefeld. 32 Computer für Arbeits- und Lehrstellensuchende, drei für Bewerbungsschreiben, vier Themeninseln — Donnerstag wurde in der Arbeitsagentur an der Philadelphiastraße 2 das Berufs-Informations-Zentrum (Biz) in neuem Look vorgestellt. Prinzipiell gibt es das Zentrum seit 20 Jahren, in den vergangenen drei Monaten wurde es jetzt umgebaut — als eines der ersten in NRW und nach einem bundesweiten Konzept.
Ingo Zielonkowsky, Leiter der Arbeitsagentur, und Torben Krösch, Biz-Leiter, erläuterten die Neuerungen: „Rund um die Themen Arbeit und Beruf, Ausbildung und Studium, Bewerbung und Ausland — so die vier Themen der Inseln — sowie Fort- und Weiterbildung können sich alle Bürger jetzt noch umfangreicher informieren als bisher.“ Die Betonung liegt bei „alle Bürger“, denn nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene mit Fragen zur Karriereplanung, Umorientierung oder Stellensuche sollen im Biz gut aufgehoben sein.
Die Internet-Arbeitsplätze ermöglichen schnellen Zugang zu den Portalen wie Jobbörse, Berufenet oder Kursnet oder auch zu den rund 16 000 bundesweiten Studiengang-Möglichkeiten. Die gibt’s auch in schriftlicher Form in der Broschüre „Studium und Beruf“ — bereits ein Klassiker, ebenso wie „Beruf aktuell“ für Schüler der Sekundarstufe I.
Drei Agentur-Mitarbeiter sind zu den Öffnungszeiten präsent und helfen, auch bei Fragen zu Bewerbungsschreiben. Die kann man nun erstellen, aktualisieren und auch ausdrucken. Gut gefüllt ist bereits der Biz-Kalender für verschiedenartige Veranstaltungen. Gekostet hat der Umbau rund 160 000 Euro. Die Öffnungszeiten: montags bis mittwochs 8 bis 16 Uhr, donnerstags 8 bis 18 Uhr, freitags 8 bis 13 Uhr.
Bei der Biz-Einweihung wurden auch die Eckdaten des Arbeitsmarktes zum Ende Juni vorgestellt: Um 89 Personen leicht gesunken ist die Zahl der Arbeitslosen in Krefeld auf nun 12 763. Das entspricht einer Quote für die Stadt von 11,2 Prozent. Das sind allerdings auch 793 Betroffene mehr als im Vorjahres-Juni (10,5 Prozent). „Erfreulich ist, dass die Arbeitslosigkeit unter den Jüngeren nicht gestiegen ist, obwohl viele Ausbildungen mit den Abschlussprüfungen im Juni enden“, sagt Zielonkowsky. „Viele haben im Anschluss direkt einen Arbeitsplatz gefunden oder wurden von ihren Ausbildungsbetrieben direkt übernommen.“
Die Fachkräftenachfrage habe im Juni leicht nachgelassen, sei aber grundsätzlich stabil. Nicht zufrieden ist der Agenturleiter mit dem Ausbildungsmarkt. Im Gesamtbezirk (Krefeld und Kreis Viersen) stehen 3889 jungen Menschen rein rechnerisch 2286 gemeldete Lehrstellen gegenüber. Zielonkowsky appelliert an die Firmen, offene Ausbildungsstellen der Agentur zu melden. Den Jugendlichen empfiehlt er, auch Alternativen zum Wunschberuf zu suchen: „In unserer Region gibt es über 200 Ausbildungsberufe, die Jugendlichen teilweise unbekannt sind. Bundesweit sind es über 360.“