Schüler in Bewegung bringen
Schulen, Stadtsportbund und AOK wollen Fitness der Kinder stärken.
Krefeld. Die Fitness der Krefelder Grundschüler zu ermitteln und zu steigern, das ist das Ziel des Projekts „Krefelder Kinder in Bewegung“ (KiB). Dabei handelt es sich um eine Kooperation zwischen AOK, der Stadt und dem Schulamt Krefeld, dem Stadtsportbund und dem Berufskolleg Vera Beckers. Sie ist vorerst auf einen Zeitraum von vier Jahren angelegt.
Bei den Ergebnissen, die auf einem fünfteiligen Testverfahren beruhen, fallen einige Ausreißer auf: Krefelder Kinder schneiden beispielsweise bei den beiden Laufübungen unterhalb des Erwartungswertes ab. Auch beim Blick auf den BMI, eine Kennzahl, die das Gewicht in Bezug zur Körpergröße setzt, sehen die Zahlen nicht gut aus. Der Anteil der übergewichtigen Kinder liegt bei 17,2 Prozent, davon werden 7,6 Prozent sogar als „adipös“ bezeichnet.
Zum Test, an dem alle 4000 Krefelder Grundschüler teilnahmen und der jährlich wiederholt werden soll, gehören neben einem sechsminütigen Ausdauerlauf auch Sit-Ups und Standweitsprung, sowie die Laufübung „speed4“, bei der es auf Reaktionsschnelligkeit und Geschwindigkeit ankommt. Die Werte werden von Schülern des „Bildungsgangs Freizeitsportleiter Allgemeine Hochschulreife“ aufgenommen. Außerdem beantworten die Kinder zwei Fragen: Ob sie im Sportverein aktiv sind und ob sie schwimmen können.
Gerade beim letzten Punkt gibt es Thomas Meertz zufolge noch einiges zu tun: „Fast 36 Prozent der Kinder können nicht schwimmen. Wir haben darum in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Schwimmkurse in Kitas ins Leben gerufen, denn der Schwimmunterricht in der Schule kann diese Lücke nicht alleine schließen“, sagt der Regionaldirektor der AOK Krefeld.
Eine ähnliche Herangehensweise gibt es auch für Kinder, die in den Tests motorische Defizite erkennen lassen. In acht Grundschulen im Stadtgebiet wurden sogenannte Bewegungsgruppen eingerichtet, in denen die Grundschüler im Rahmen der offenen Ganztagsbetreuung an Bewegung herangeführt werden. „Die Kinder freuen sich immer auf die nächste KiB-Stunde und viele haben große Fortschritte gemacht. Inzwischen schaffen alle eine Rolle vorwärts und können auf einem Bein stehen, das war vorher leider nicht selbstverständlich“, sagt Jutta Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportbundes.