Austausch: Chinesische Freunde fürs Leben

Krefelder Jugendliche reisten ins Reich der Mitte.

Krefeld. Sie standen schon auf der Chinesischen Mauer. Sie gingen durch Shanghai und Peking. Und sie wissen, wie echtes chinesisches Essen schmeckt. 17 Schülerinnen und Schüler aus Krefeld, 15 bis 17 Jahre alt, haben zwei Wochen in China verbracht.

Die Schüler der Partnerschule in Hangzhou waren im Februar in Krefeld. Nun wurden sie im Gegenzug zu Gastgebern und nahmen vom 17. bis zum 31. März die Krefelder Schüler auf, die in Zusatzkursen Chinesisch lernen.

„Am schönsten war das Wiedersehen“, sagt die fünfzehnjährige Marienschülerin Katrin Sowinski. Bis heute hält sie den Kontakt mit ihrer Gastfamilie aufrecht. Denn darüber sind sich die Schüler einig: Es sind Freundschaften fürs Leben, die geknüpft worden sind.

Die erste Woche verbrachten die Schüler in ihren Gastfamilien in Hangzhou. Die historische Stadt ist die Hauptstadt der Wirtschaftsprovinz Zhejiang. Dort besuchten die Reisenden die Xue Jun High School und lernten das chinesische Schulsystem kennen.

„Die chinesischen Schüler stehen unter einem enormen Druck“, bemerkt Katrin. In China dauert der Schultag von 7.30 bis 17 Uhr. Danach gibt es noch Hausaufgaben zu erledigen. „Dadurch sind sie aber auch viel disziplinierter“, fügt Katrin hinzu.

In der zweiten Woche besuchten die Schüler das nahe gelegene Shanghai, reisten nach Peking und zur Chinesischen Mauer. Besonders imponiert hat ihnen dabei der Gegensatz zwischen Historie und Moderne in den Metropolen.

Mit ihrer Gastschwester hat sich Katrin sehr gut verstanden. „Sie und ihre Familie sind so herzlich“, sagt sie. Und wie funktionierte es mit der Kommunikation? Miteinander gesprochen habe man meist auf Englisch.

Obwohl die Volksrepublik China ein kommunistisches System ist, drängte sich ihr der Unterschied zu Deutschland nicht allzu sehr auf. „Der Alltag in China ist nicht anders als zu Hause“, sagt Katrin.

Überraschend für sie war dafür das Essen. Das sei nämlich ganz anders als das, was man hierzulande in China-Restaurants bekommt. Weniger gewürzt, aber lecker, wie sie findet. Und außerdem seien es, dem Klischee widersprechend, nur die Kantonesen, die auch Hunde verspeisen würden.

Alle 17 Schüler waren von der Reise begeistert. Am Donnerstag hielten sie in der Marienschule einen Vortrag, um jüngere Schüler für das Projekt zu begeistern. Anwesend war dabei auch Traute Nieter, die Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft. „Wir freuen uns, erneut zum Austausch der Kulturen beigetragen zu haben.“