Bauern werfen Zuckerzeug
Abiturienten: Sie haben zwar bald Prüfung, doch das hielt die Montessori-Schüler nicht vom Zug fern.
Krefeld. Dass Abiturienten sich an Rosenmontag ins bunte Treiben stürzen, hat Tradition. Das weiß Benjamin Ruland. Der "musikalische Bauer Heinrich" ist Bauernpräsident jener Fußgruppe, die er mit dem Abschlussjahrgang der Maria Montessori Gesamtschule (MMG) gegründet hat.
Die Gruppe hat sich für ihr Motto auf dem diesjährigen Rosenmontagszug am TV-Programm orientiert. "’Bauer sucht Frau’ ist doch zurzeit die erfolgreichste Serie", sagt Ruland.
Begleitet wird die Gruppe vom Ehemaligen-Trupp des MMG, der seit fünf Jahren mitzieht und schon einige Preise gewonnen hat. Justus Seeger alias der ultimative Uwe ahnt, dass die Gruppe diesmal wohl mit leeren Händen nach Hause geht: "Unser Fußtrupp ist nicht ganz so perfekt, aber das ist egal".
Neben den Bauern laufen Kühe, Hühner, Hasen, Bio-Schweine und anderes Getier mit. Einen Monat haben die Schüler für die Organisation samt Sponsorensuche gebraucht - Eltern unterstützen sie finanziell, so dass sie allerlei Süßes kaufen konnten. Insgesamt 200 Kilogramm Zuckerware haben sie für 600 Euro erworben. Auf den Spaß kommt es an, da sind sich alle einig.
Auch das Wetter kann den närrischen Landwirten nichts anhaben: "Als echte Bauersleut’ müssen wir das abkönnen", sagt Justus Seeger. Mit 32 Schülern und "unheimlich gut aussehenden Jungs", so Ruland, trotzen sie dem Nieselregen.
Dass am Freitag die Vor-Abi-Klausuren stattfinden, daran denken die Schüler jetzt noch nicht. Eine landwirtschaftliche Karriere kann Bauerpräsident Ruland sich eher nicht vorstellen, obwohl das Kostüm "saugemütlich" ist. An Bauer Heinrich käme er ohnehin nicht heran, da studiere er lieber BWL.
Das Alkoholverbot auf dem Zug findet Ruland "okay". Insgesamt sei es sehr friedlich gewesen, was sie überrascht habe. "Am schönsten ist die Freude in den Kindergesichtern, wenn man Süßes schmeißt." Nächstes Jahr will die Truppe auf jeden Fall wieder mitlaufen - dann als Ehemalige.