Bockum: Bürgerverein ärgert sich über hässlichen „Bunker“

Vorsitzender Wilhelm Kolder lässt die Genehmigung für den Bau an der Grotenburgstraße prüfen.

Bockum. Er will es wissen. Dr. Wilhelm Kolder, Vorsitzender des Bürgervereins Bockum, besteht darauf, dass die Genehmigung für den Neubau an der Grotenburgstraße, Ecke Germaniastraße, in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 12. März diskutiert wird. Der Rohbau für das Haus mit sechs bereits verkauften Etagenwohnungen steht bereits.

Das städtische Bauordnungsamt hält die Erörterung für "nicht erforderlich". Kolder: "Ich weiß auch, dass wir wahrscheinlich nichts mehr ändern können. Aber wir wollen wissen, wie ein solcher Großbau an der Ecke genehmigt werden konnte. Schon um in Zukunft besser aufpassen zu können."

Die Baugenehmigung ist am 28. Juli vergangenen Jahres erteilt worden. Wenige Wochen später standen bereits die Betonmauern. Schon damals fragte sich Wilhelm Kolder: "Seit wann werden in Krefeld wieder Bunker gebaut?" In diesen Tagen mildert das Mauern der Klinkerfassade den Anblick.

Der Bau, der drei Normal- und ein Dachgeschoss hoch ist und damit die Nachbargebäude zumindest optisch deutlich überragt, verläuft weitgehend in der Fluchtlinie der alten Grotenburgstraße. Er verschlimmert die Enge, die nicht zuletzt durch die schmalen Bürgersteige, die zwischen Germania- und Schreberstraße vorhanden sind, herrscht.

Wilhelm Kolder, selbst Ingenieur, reich es nicht, wenn Kai-Uwe Roosen vom Bauordnungsamt in einer E-Mail mitteilt, dass der Bauantrag im Bauausschuss und davor im Gestaltungsbeirat besprochen worden ist. Beide Gremien hatten teilweise erhebliche Bedenken.

Zwar seien diese mit dem Architekten Olaf Paproth besprochen worden, überarbeitet wurden der Entwurf aber nur geringfügig. Kolder hätte gerne gewusst, warum der Bauantrag schließlich genehmigt wurde.

Auf dem Schild vor der Baustelle verspricht der Architekt, der für das Tönisvorster Unternehmen "S-Bau" von Robert Klea arbeitet, "nachhaltige Bauten in Stein, Holz, Lehm, Glas".

Weil der Bau nach Meinung des Bürgervereinsvorsitzenden nicht von Pappe ist und eine "Nachhaltigkeit" allenfalls in Form jahrzehntelanger Betrachtung für die Passanten zu erkennen sei, will Wilhelm Kolder nicht locker lassen, bis er die Hintergründe für den "Bunker"-Bau kennt.