Befragung: Bürger geben Krefeld eine 3-

Mangelnde Möglichkeiten zum Einkaufen und das Erscheinungsbild der Innenstadt sind die Hauptkritikpunkte.

Krefeld. Dass die Krefelder ihre eigene Stadt kritischer sehen als Auswärtige, hat mancher schon lange vermutet. Nach der ersten Bürgerbefragung gibt es das nun auch schriftlich und wissenschaftlich untermauert. Die Krefelder geben ihrer Innenstadt ein 3-. Bei den Passanten reichte es zuletzt immerhin für eine 2-.

Die Passantenbefragungen werden seit 1997 regelmäßig mit der Hochschule Niederrhein durchgeführt. Die Kritikpunkte der ausgewählten City-Besucher von außerhalb oder aus Krefeld dienen als Grundlage für mögliche Veränderungen. Nun sind erstmals nur die Krefelder Bürger befragt worden.

Positiv finden die vor allem die Königstraße und die kurzen Wege. Doch elf Prozent der Befragten gaben an, nur einmal im Halbjahr oder noch seltener in die Innenstadt zu kommen. Der Hauptgrund der Kritiker: fehlende Einkaufsmöglichkeiten. Sie vermissen Bekleidungs- und Lebensmittelgeschäfte sowie Marken wie P & C, Zara oder Primark. Gerade die Einkaufsmöglichkeiten sind den Befragten aber wichtig. Nur acht Prozent könnten sich vorstellen, in der Innenstadt zu wohnen.

Wichtig sind den Befragten auch Sauberkeit, Sicherheit und das Stadtbild — genau hier sehen die Kritiker aber Nachholbedarf, so dass sich aus der Befragung klare Aufgaben für die Verantwortlichen im Rathaus ergeben.

So sieht es auch der Leiter des Stadtmarketings, Ulrich Cloos. Die Befragung sei einerseits ein Kontrollinstrument, inwieweit die (geplanten) Verbesserungen der Innenstadt greifen; andererseits aber auch das Signal an den Bürger zum Dialog. Man werde die Kritikpunkte mit in die Gremien nehmen und ausführlich diskutieren.

Bei einigen Punkten, so Cloos, ist der Handlungsbedarf offensichtlich: „Wenn der Weihnachtsmarkt die am meisten besuchte aber am schlechtesten beurteilte Veranstaltung ist, war es richtig, die bestehenden Verträge zu kündigen und über neue Formen nachzudenken. Auch bei den Krefelder Samstagen werde man künftig mehr auf Qualität denn auf Quantität setzen. Die Zustimmung zur Modenschau sei noch verbesserungsfähig. Auch dafür arbeite man an einem neuen Konzept (s. S.14).

Was die Einkaufsmöglichkeiten angeht, setze man auf die Investitionen in Horten- und Ziellenbachhaus. Cloos: „Da kommen genau die Marken hin, die in der Befragung vermisst werden.“