Betrugsmasche: Rentner wehrt sich gegen den Ringtrick

Opfer werden mit falschem Goldschmuck überrumpelt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Als Hans Greyn auf den Parkplatz des EKZ an der St. Töniser Straße fährt, will er eigentlich nur ein paar Erledigungen machen. Aus den Augenwinkeln nimmt er einen Mann wahr, der sich neben seinem Wagen bückt. Der Fremde tut so, als ob er auf dem Boden neben Greyns Auto einen Goldring finden würde, klopft dann an die Autoscheibe: „Hier, den hab ich gerade gefunden, für deine Frau.“ Greyn lehnt ab, rät dem Mann, zum Fundbüro zu gehen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Doch der wird immer aufdringlicher, drückt ihm schließlich den Ring in die Hand. Natürlich will er dafür einen entsprechenden Finderlohn, der Ring sei schließlich echtes Gold. Völlig überrumpelt gibt ihm Greyn den Euro, der eigentlich für den Einkaufswagen vorgesehen war. Doch das ist dem Herrn zu wenig, er verlangt mehr. Als dem resoluten Rentner, der langsam ahnt, dass er es mit einem Betrüger zu tun hat, der Kragen platzt, verschwindet der unbekannte Mann.

Greyn will seinem Verdacht jetzt nachgehen, fragt bei einem Gold An- und Verkauf nach. „Den müssen sie mir gar nicht erst zeigen, der ist gefälscht“, sagt die Angestellte und zeigt ihm einen Briefumschlag mit rund 30 weiteren Ringen dieser Art. Bei einem Juwelier lässt er anschließend den Goldgehalt schätzen. „Das ist Trötejold“, sagt die Juwelierin. Trompetengold — schön, aber wertlos. Auch der Stempel auf der Innenseite — er verspricht immerhin eine 585er Gold-Legierung sei keine Garantie. „Den kann jeder nachmachen, der weiß, wie es geht“, sagt die Fachfrau.

„Diesen Trick gibt es in mehreren Abwandlungen“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Weidner. Und je nachdem, wie der Täter vorgeht, handelt es sich dabei um Betrug, falls das Opfer unter Druck gesetzt wird, sogar um Nötigung — beides strafbewehrt, oder um bloße Belästigung. Nervig, aber nicht verboten. Und für den Normalbürger kaum zu unterscheiden. „Wir empfehlen den Bürgern deshalb, wenn die Leute zudringlicher werden, auf jeden Fall die Polizei zu rufen“, sagt Wolfgang Weidner.