Beziehungskrise im Gerichtssaal entschärft
Prozess: 28-Jähriger muss 1500 Euro an seine Ex-Freundin zahlen – Verfahren eingestellt.
Krefeld. Das lange und heftige Ende einer Beziehung war am Montag Gegenstand einer Verhandlung im Amtsgericht. Ein 28-jähriger Krefelder hatte sich wegen Nötigung, Körperverletzung, Einbruch und Diebstahls zu verantworten.
Die Anklage warf ihm vor, seine Freundin im April 2009 per SMS bedroht zu haben, um sie von einer Anzeige wegen Körperverletzung abzuhalten. Im Juni soll er dann die Wohnung der Frau betreten haben ohne zu klingeln oder zu klopfen. Die Beziehung war da schon am Ende. Im August soll er bei einem Streit schließlich handgreiflich geworden sein und die Frau an den Haaren durch die Wohnung gezogen und sie mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen haben. Als er ging, soll er auch noch ihr Handy mitgenommen haben.
Im Gerichtssaal gibt es zwei Sichtweisen: Die des Angeklagten, der die Beziehung als hoch emotional voller Höhen und Tiefen beschreibt und die der Freundin, die der Anklage entspricht. Der Mann räumt die SMS-Drohung in milderer Form ein. Auch die Wohnung will er betreten haben - um seine dort verbliebenen Sachen zu holen. Das Handy habe er aber nicht gestohlen, genauso wenig wie er seine Freundin geschlagen habe.
Auf Anregung des Verteidigers kommen die Beteiligten schließlich überein, das Verfahren gegen Zahlung einer Geldbuße von 1500 Euro einzustellen. Das Geld geht an die als Nebenklägerin aufgetretene Exfreundin. Außerdem gehört zu dem Gerichtsbeschluss die Auflage, dass sich die beiden Ex-Partner über ihre Anwälte auf ein gegenseitiges Kontaktverbot einigen.