Black Friday: Am Freitag geht es auf Schnäppchenjagd

Black Friday: Krefelds Geschäftsleute haben sich zum Trend aus den USA etwas einfallen lassen — in vielen Läden gibt’s Vergünstigungen.

Foto: Andreas Bischof

Er schwappt aus den USA über den großen Teich nach Deutschland herüber, ähnlich wie Halloween: der Black Friday. Er ist dort seit Jahrzehnten am Brückentag nach Thanksgiving eine feste Einrichtung und sorgt dafür, dass sich jedes Jahr Millionen Amerikaner früh am Morgen in riesigen Schlangen vor den Türen der Einzelhändler versammeln, um sich die besten Schnäppchen des Jahres zu sichern.

Auch in Krefeld ist das Geschäftsmodell angekommen; die Einzelhändler machen beim Rabatttag mit, der am Freitag stattfindet, und haben dafür ihre eigenen Bezeichnungen geschaffen. Bei Sinnleffers wird das „Black Weekend“ ausgerufen. „Wir haben am Samstag auch noch das ,Einkaufen bei Kerzenschein‘ und fassen diese Innenstadtveranstaltung mit dem Freitag zusammen“, erklärt Geschäftsführer Ercüment Ak. „Wir müssen aktiv sein, haben sowohl einen DJ als auch Models im Schaufenster und geben 25 Prozent auf das gesamte Sortiment.“

Galeria Kaufhof Krefeld eröffnet am Black Friday die Schnäppchenjagd. „Wir wollen unseren Kunden ein ganz besonderes Shoppingerlebnis bieten“, sagt Filialgeschäftsführer Thomas Lücking. „Den ganzen Tag über wird es stündlich wechselnde Angebote aus der gesamten Warenhauswelt geben.“ Weitere „Black Deals“ mit Rabatten zwischen 15 und 40 Prozent gibt es auch am Samstag, wenn bis 22 Uhr geöffnet ist.

Nicht ganz so ernst zu nehmen ist die Mitteilung von WZ-Leserin Sybille Brewer: „Ich habe lange in den USA gelebt, und da war die Erklärung für ,Black Friday‘, dass es der Tag ist, an dem die Kaufleute hoffen, von den roten in die schwarzen Zahlen zu kommen.“ Der ganze Ideenreichtum der Kaufleute ist für diesen Tag gefragt: „Um dem ganzen Trubel zu entfliehen“, lädt ein Weinhandel zum „Wine Friday“ ein, andere schmücken ihre Anzeigen mit einem schwarzen Luftballon. Die Schaufenster sind mit schwarzen Rabattschildern dekoriert. Zum Black Friday bieten zudem zahlreiche Onlineshops 24 Stunden lang einmalige Rabatte und Sonderangebote und feiern so den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts.

Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, sieht diesen Freitag in Zusammenhang mit dem Small Business Saturday und dem Cyber-Monday, die darauf folgen. „Sie haben gravierende Auswirkungen auf den Einzelhandel in Deutschland und somit auch in Krefeld.“ Eine Umfrage des übergeordneten Handelsverbandes habe das Thema in seinem Online-Monitor behandelt und herausgefunden, dass am „Black Friday“ und „Cyber Monday“ 1,7 Milliarden Euro umgesetzt werden, berichtet er weiter. „Er ist der umsatzstärkste Tag in den USA.“ Die Online-Händler haben ihn geschaffen, wobei der „Saturday“ eher von den inhabergeführten Geschäften initiiert werde.

Händler in der City machen mit. Ottersbach findet jedoch: „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dieser Rabatttag nicht gut, da das Kaufinteresse in der Vorweihnachtszeit auf das reguläre Angebot gelenkt werden sollte.“

Um dem Schnäppchen-Treiben etwas entgegenzusetzen, würde der Verband auf das „Heimat shoppen“ bauen: „Es ist super erfolgreich und wurde in den September gelegt. Aber wir planen, es während des ganzen Jahres in Szene zu setzen.“