Krefeld Bombenfund: Eine lange Nacht für die Einsatzkräfte
Ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg ist Dienstagabend auf der Dreikönigenstraße gefunden worden.
Krefeld.„Was ist denn hier los? Ich muss nach Hause, um morgen ausgeschlafen zur Arbeit zu kommen“ oder „Entschuldigen Sie bitte, darf ich hier vorbei“? Diese und andere Fragen durften sich Dienstagabend die Polizeibeamten auf dem Ostwall von Passanten während einer Bombenevakuierung anhören. Der unschöne Fund wurde Dienstagabend im Gebäude des ehemaligen Altenheims Dreikönigenhaus bei Bauarbeiten entdeckt — etwa einen Meter tief in einem Altarraum.
Die Polizei reagierte umgehend und leitete gegen 20 Uhr die nötigen Maßnahmen ein. So wurde die Evakuierung innerhalb eines Umkreises von 100 Meter (enger Bereich) eingeleitet und innerhalb von 250 Metern (erweiterter Bereich) die Straßen abgesperrt. Davon betroffen, war auch der Ostwall, der von der Alten Linner Straße und zur Schwertstraße gesperrt wurde. Kurze Zeit später tauchte auch der Kampfmittelräumdienst auf, der feststellte, dass es sich um eine Fünf-Zentner Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt, die relativ zeitnah entschärft werden muss. „Das wird irgendwann in der Nacht passieren“, teilte Polizeisprecherin Karin Kretzer mit. „Eine genau Uhrzeit kann ich leider nicht nennen, wir sind gerade alles am Vorbereiten.“
Anwohner aus dem engen Bereich wurden ins Seidenweberhaus transportiert. Hierfür wurde extra ein Pendelverkehr ab Ostwall eingerichtet, der von den Stadtwerken Krefeld zur Verfügung gestellt wurde. Wie viele Menschen von der Evakuierung betroffen gewesen sind, konnte Kai Günther, Sprecher der Feuerwehr, bis Redaktionsschluss nicht sagen. „Unser System ist am Arbeiten, das nimmt allerdings ein wenig Zeit in Anspruch.“ Klar war auf jeden Fall, dass sich die Einsatzkräfte auf eine lange Nacht vorbereiten mussten.