Brandstifter zu 17 Monaten Haft verurteilt
Krefelder (57) wird in einer Psychiatrie untergebracht.
In ihren Plädoyers befassten sich Staatsanwältin und Verteidiger am Dienstag sehr viel mit der Zukunftsprognose eines 57 Jahre alten Krefelders. Denn davon hing maßgeblich ab, ob seine Strafe wegen Brandstiftung und anderer Delikte noch zur Bewährung ausgesetzt wird oder nicht. „Wenn er alleine für sich verantwortlich ist, dann begeht er die verrücktesten Straftaten“, sagte die Staatsanwältin mit Blick auf die Vergangenheit des Mannes. Das liege vor allem daran, dass er eine bipolare Störung habe und immer wieder in manische Phasen verfalle.
Sobald es ihm dann dank Tabletten wieder besser gehe, sei es in der Vergangenheit so gewesen, dass die Krankheitseinsicht verschwunden sei. Dann habe der Angeklagte auch seine Tabletten abgesetzt. Dadurch ging es wieder von vorne los. Der Verteidiger betonte, dass sein Mandant krankheitseinsichtig sei. Auch der Mann selbst sagte in seinem letzten Wort vor Gericht: „Natürlich bin ich zu bestrafen.“ Er würde gerne in ein betreutes Wohnheim gehen, um sich wieder im Leben zurechtzufinden. Allerdings gab es dafür keine feste Perspektive. Eine Familie, die ihn auffangen könnte, gibt es nicht.
Daher entschied das Gericht, gegen den Angeklagten keine Bewährungsstrafe zu verhängen. „Wir haben Bedenken, ihn in die unorganisierte Freiheit zu entlassen.“ Es verurteilte den Mann wegen schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten. Der Angeklagte wird in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht.
Der Mann hatte im April 2017 ein Feuer im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses gemacht, um sich auf den Holzdielen Würstchen zu grillen. Dabei geriet der Boden in Brand. Die Flammen konnten schnell gelöscht werden. Drei Monate später steckte er einen alten Computer im Keller an. Dieser Brand entwickelte sich so sehr, dass das Treppenhaus beim Eintreffen der Feuerwehr verqualmt war. Außerdem randalierte er in der Wohnung einer Bekannten. pake