Forderungen Bündnis für Toleranz: Die Wahl ist eine Chance
Das Bündnis für Toleranz legt den OB-Kandidaten einen Forderungskatalog vor.
Krefeld. „Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters ist auf lange Zeit die letzte Chance, eine Struktur in der Ausländerbehörde zu schaffen, die sowohl einer demokratischen Gesellschaft als auch der Humanität gerecht wird.“
Arbeiterpfarrer Albert Koolen legt für das Bündnis für Toleranz und Demokratie sowie elf weitere Organisationen und Vereine in der heißen Phase des Wahlkampfs einen Forderungskatalog an die Kandidaten für das OB-Amt vor.
„Wir rufen ausdrücklich dazu auf, am 13. bzw. 27. September zur Wahl zu gehen und nur denjenigen Kandidaten zu wählen, der unsere Positionen ausdrücklich teilt“, betont Inge Krämer. Metin Eyibak will dafür sorgen, dass dieser Aufruf auch unter eingebürgerten Menschen mit Migrationsgeschichte bekannt wird.
Zu den vier Forderungen gehört einmal der Stopp der restriktiven Auslegung von Bundesgesetzen, wie im Fall Adnan Harb geschehen. Außerdem müsse die Einwanderung auch auf kommunaler Ebene als Chance und nicht als Bedrohung verstanden werden.
Mit breiter Unterstützung müsse ein unwiderruflicher Prozess der grundsätzlichen Veränderung des Ausländeramts eingeleitet werden. Als letzten Punkt betont Koolen: „Innerhalb der Verwaltung ist bei jedem Mitarbeiter für diesen neuen Weg zu werben. Sie tragen damit wesentlich zur Zukunftsfähigkeit der Stadt bei.“
Ziel des Anliegens sei letztlich, so Inge Krämer, ob an der künftigen Praxis der Ausländerabteilung zu messen sei, ob „Krefeld eine Stadt mit offener und demokratischer Verwaltungsstruktur für alle hier lebenden Einwohner wird, die auch regionale Strahlkraft hat.“
Koolen verweist auf die Alternative dazu: „Es steht die Frage, ob Krefeld durch das Handeln der Ausländerbehörde, die von Vielen als selbstherrlich, verknöchert und nicht vermittelbar angesehen wird, weiter an Ansehen und Einwohnerschaft verliert.“
„Unser Wahlaufruf hat nicht nur mit der Abschiebung von Adnan Harb zu tun, aber diese hat sicher die Sensibilität vieler Wähler geweckt oder geschärft“, meint Albert Koolen.