Krefeld CDU will totale Überwachung

Walter Fasbender fordert Kameras an öffentlichen Plätzen. Die Polizei sei wegen Personalmangels überfordert.

Walter Fasbender macht seine Forderung deutlich: Die Überwachung durch Kameras soll auch in Krefeld möglich sein.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. „Sind wir sicher, wenn wir an Karneval feiern gehen? Kann ich meine Tochter noch alleine in die Stadt lassen?“ Das sind Fragen, die Walter Fasbender in den letzten Tagen immer häufiger gestellt bekommen habe. Verunsicherungen, die der sicherheitspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion nach den schrecklichen Übergriffen in Köln nachvollziehen könne. Konkret fordert Fasbender jetzt mehr Polizeipräsenz und mobile Videoüberwachung an den Karnevalstagen. Das „Gefahrenpotenzial“ sei auch in Krefeld gestiegen.

Ob das etwas mit der gestiegenen Zahl an Flüchtlingen zu tun habe, wisse Fasbender nicht und wolle er nicht sagen. Auf lange Sicht will Fasbender durchsetzen, dass auch öffentliche Plätze, an denen jetzt schon eine höhere Gefahr bestehe, mit Kameras überwacht werden. Konkret wären das der Theaterplatz, die neue Ostwall-Haltestelle oder der Bahnhofsvorplatz. „Das wurde vor einigen Jahren vom Polizeipräsidenten abgelehnt, ich verstehe nicht, warum man sich dagegen sperrt.“ Videoüberwachung habe zwei Vorteile. Mögliche Täter würden abgeschreckt und Delikte könnten im Nachhinein besser aufgeklärt werden.

Die Fahrgäste in den Straßenbahnen der Stadtwerke werden schon länger gefilmt. „Die Schäden durch Vandalismus haben seitdem deutlich nachgelassen“, sagt SWK-Pressesprecherin Dorothee Winkmann. Weil sich die Videoüberwachung zu rechnen scheint, sollen in Zukunft auch Kameras in Bussen installiert werden. Auch Videoüberwachung an der neuen Ostwallhaltestelle wäre sinnvoll.

Videoüberwachung ist nicht das einzige sicherheitspolitische Thema das Fasbender auf den Nägeln brennt. „Die Polizei pfeift auch in Krefeld aus dem letzten Loch“, sagt er. Es brauche daher nicht nur an den jecken Tagen zusätzliche Polizeipräsenz. Ähnlich sieht das Michael Haas (SPD), der Vorsitzende des Polizeibeirats drückt es nur anders aus: „Es ist schon eng geworden.“

Beide Ratspolitiker betonen, dass die Beamten trotz Personalmangel einen guten Job machen. Auch Haas halte Videoüberwachung beispielsweise vor dem Hauptbahnhof für sinnvoll.

Bei der Polizei werden die Ratsmitglieder auf Granit beißen: „Die rechtlichen Voraussetzungen sind in Krefeld nicht gegeben“, sagt Polizeisprecherin Melanie Paeßens. Es gebe in Krefeld keine kriminellen Brennpunkte, die eine Überwachung durch fest installierte Kameras rechtfertigen könnten.

Bei mobiler Überwachung sehe das anders aus. An den Karnevalstagen werde die Polizei mit einem „angepassten Personalansatz“ arbeiten. Die Beamten würden „besonders sensibilisiert und Geräte zur „mobilen Videobeobachtung“ stünden bereit.