Karnevalisten sehen Veranstaltungen gefährdet CCC fordert Erhalt des Seidenweberhauses

Krefeld · Die Diskussion um eine mögliche neue Veranstaltungshalle ist um eine Facette reicher. Die Karnevalisten sehen im neuen Gebäude viele Nachteile im Vergleich zum Seidenweberhaus. Die könnten sich auch auf Veranstaltungen auswirken.

Die Karnevalisten plädieren für die Sanierung des Seidenweberhauses.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Die Diskussion um die neue Veranstaltungshalle ist um eine Facette reicher. Nachdem sich bislang vornehmlich die Politik geäußert hat, bezieht jetzt das Comitée Crefelder Carneval (CCC) mit deutlichen Worten Stellung. „Dass die mögliche Lösung Kesselhaus mit ihrem sicherlich besonderen Ambiente und ihrem einzigartigen Bauhaus-Bezug eine Strahlkraft für die Stadt Krefeld haben könnte, möchten wir ausdrücklich befürworten. Auch wirken die bisher veröffentlichten Visualisierungen des neuen Komplexes vielversprechend“, heißt es in einer Stellungnahme. Doch es folgt ein großes „aber“.

Denn nach Meinung des CCC überwiegen in der möglichen Variante Kesselhaus die negativen Punkte. Zudem gebe es unbeantwortete Fragen. Das CCC führt die Lage des Kesselhauses an. „Eine Veranstaltungshalle dieser Größenordnung gehört direkt in das Stadtzentrum, sie trägt maßgeblich zur Belebung der Innenstadt bei.“ Das Seidenweberhaus in der Kombination mit der Mediothek und dem Stadttheater als Kulturzentrum sei mit der Lage am Theaterplatz perfekt gelegen, die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV sei beispielhaft und auch „künftig unbedingt erforderlich“. Die Parkplatzlage rund um das Kesselhaus sei dagegen nicht tragbar.

Viel größer wiegt für die Karnevalisten aber die bislang ungeklärte Fragen, welches Fassungsvermögen die künftige Veranstaltungshalle hätte. „Es wurde einmal von rund 850 Plätzen in Stuhlreihen gesprochen. Dies würde bei einer für unsere Veranstaltungen üblichen Bankettbestuhlung bedeuten, dass wir mit deutlich weniger Plätzen rechnen müssen als aktuell im Seidenweberhaus“, so CCC-Präsident Peter Bossers. Dort sind es bislang 832 Plätze bei einer Bankettbestuhlung. „Eine Finanzierung von Sessionssitzungen mit derart wenigen Kapazitäten für Gäste ist nicht möglich; wir werden als Veranstalter vor weitere Herausforderungen gestellt, die nicht tragbar sind.“ Deshalb plädiert der CCC für den Erhalt und die Sanierung des Seidenweberhauses. Zu den veranschlagten Kosten in Höhe von 180 Millionen Euro sagt der CCC: „Es drängt sich der Verdacht auf, dass man den Erhalt des Seidenweberhauses ,um jeden Preis‘ verhindern will.“