Spezial zur Kölner Straße in Krefeld Das neue Stups-Kinderzentrum ist bald fertig
Krefeld · Der Neubau der DRK-Schwesternschaft ist in wenigen Wochen bezugsfertig. Das bietet er.
In wenigen Wochen ist die tägliche Autofahrt vom DRK-Mutterhaus an der Hohenzollernstraße über die Kölner Straße zum Stups-Kinderzentrum für Oberin Diane Kamps und ihre Mitarbeiterinnen vorbei. Neben der früheren Erich-Kästner-Schule für Erziehungshilfe, Höhe Hausnummer 285, inzwischen gut sichtbar von der Kölner Straße aus, ist der kubische, weiße Neubau der DRK-Schwesternschaft mit den roten, hell- und dunkelblauen Platten in die Höhe gewachsen und bald bezugsfertig.
Das dreistöckige, moderne Gebäude einschließlich Staffelgeschoss wird in Kürze das Mutterhaus in Cracau ersetzen und die Verwaltung, die Zentrale des ambulanten Pflegedienstes, die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit, den Weiterbildungsbereich auf der anderen Straßenseite des Stups bündeln. Auch drei Eltern-Appartements stehen künftig dort für Besuche zur Verfügung. Kamps: „Dadurch werden sich unsere Wege deutlich verkürzen.“
Der Schreibtisch von Diane Kamps ähnelt derzeit noch dem eines Generalplaners. Vor ihr liegen große Pläne der verschiedenen Etagen, in denen genau die Positionen der neuen Möbel ebenso wie der Einrichtungsgegenstände, die aus dem Mutterhaus mitgenommen werden, eingezeichnet sind. Seit einem Jahr hat Kamps mit Hilfe von DRK-Mitgliedern die seit 1953 bewohnte alte ehemalige Oetker-Villa „auf den Kopf gestellt“, alles gesichtet, alte Unterlagen teils digitalisiert, nicht mehr Benötigtes aussortiert. „Die ersten 100 Kartons sind gepackt“, sagt Kamps, die gleiche Anzahl noch einmal bestellt. „Eigentlich hatten wir einen Trödelmarkt für die aussortierten Sachen angedacht.“ Doch wegen der Corona-Pandemie musste der ebenso ausfallen wie das traditionelle Ostereier-Suchen im großen Garten des Mutterhauses.
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Der Lockdown mit Abstands- und Hygieneregeln hat das Bauvorhaben nicht verzögert. „Unser Architekt, Martin Pastor, ist großartig und war bei der Terminplanung sehr akribisch“, schwärmt die DRK-Oberin. Auch die beauftragten Firmen seien sehr zuverlässig, hätten mit Beginn des Corona-Ausbruchs ihr Personal eigenständig geschult und die Arbeit der verschiedenen Gewerke aufeinander entsprechend abgestimmt. „Auf der Baustelle herrscht gute Stimmung, wann immer man dort ’rein kommt“, sagt Kamps.
Die Ausflügler, wie die DRK-Schwestern ihre jungen Bewohner im Kinder- und Jugendhospiz nennen, haben von den Bauarbeiten kaum etwas mitbekommen. Bis auf ein Zimmer gehen alle anderen in diesem Bereich zur anderen Grundstücksseite ’raus. Anders ist das bei den Kindern der inklusiven Kindertagesstätte im Haus. „Die werden traurig sein, wenn keine Bagger mehr vor der Tür stehen, da kam so mancher Tag ein Tag aus aus dem Staunen nicht mehr heraus.“
Derzeit werden vor dem Neubau noch die Trittplatten und im Inneren die verschiedenen Bodenbeläge verlegt, danach folgen die Installationen der Sanitärbereiche und der Elektrik, die Grundreinigung und der Möbelaufbau.
Den Umzug des ambulanten Kinder-Hospiz-Bereiches aus dem Stups werden die Ausflügler im Hause laut Kamps nicht mitbekommen. „Dieser Bereich ist völlig autark, und deshalb läuft hier alles wie gewohnt weiter.“ Das ist möglich wegen eines Nebeneingangs, der für den Teilumzug genutzt werden kann.
Nicht nur für den Umzug, sondern auch in Corona-Zeiten eine ideale räumliche Situation, auch hygienetechnisch ist dadurch eine Trennung möglich.
Auch im Kinder- und Jugendhospiz gelten die strengen Hygiene- und Abstandsregelungen zum Schutz der Mädchen und Jungen. Dieses konsequente Handeln zahlt sich bislang aus. „Nach wie vor haben wir keine positiv-getesteten Fälle in der Pflege, bei den Mitarbeitern ebenso wie im Gästebereich“, sagt Kamps. Wer nur ansatzweise Erkältungsanzeichen zeige bei Mitarbeitern oder Besuchern, werde nach Hause geschickt, bei auffälligen Personen sofort ein Abstrich veranlasst. Auch schon vor Corona gab es in diesem Bereich die Bezugspflege, das heißt, einzelne Kinder und Jugendliche werden immer von den selben Schwestern im Wechsel gepflegt und nicht durcheinander von immer wieder anderen Mitarbeiterinnen. Dass trotz der Gefahr durch Covid-19 auch in dem Bereich ein Kindergeburtstag möglich ist, konnte ein kleines Mädchen jüngst erleben. Bei strahlendem Sonnenschein war die große Terrasse mit zahlreichen Luftballons geschmückt, und mit dem nötigen Abstand, etwas zeitversetzt, konnte sie mit ihren Familienangehörigen einen schönen Geburtstag feiern.
Einen Anblick, die die über die Kölner Straße mit Auto oder per Rad fahrenden Krefelder vielleicht auch noch häufiger haben werden. Denn in dem neuen Hauptgebäude der DRK-Schwesternschaft gibt es im Erdgeschoss künftig drei Familien-Appartements mit Zugang zu einer eigenen Terrasse, wo Eltern und Geschwister von schwerstkranken Kindern übernachten und ein paar Stunden privates Familienleben gemeinsam verbringen können.