Krefelder Zoo Demonstranten sind gegen die Tierhaltung in Zoos
Auf Plakaten drückten Teilnehmer ihre Trauer und Protest aus. Die Linke reagiert auf Brand mit vielen Fragen.
„Zoos machen nur Profit auf Kosten der Tiere! Kein neues Affenhaus! Keine Zoobesuche!“, steht auf einem der Plakate, die die Teilnehmer der Mahnwache am Samstagmittag vor dem Haupteingang des Zoos hochhalten. Unter dem Titel „Gedenken an die Opfer des Feuers im Krefelder Zoo“ hatte Adrienne Kneis die Veranstaltung angemeldet. Etwa 250 Personen folgten dem Aufruf und kamen um 12 Uhr zum Zoo, teilte die Polizei mit. Auf Plakaten drückten die Teilnehmer ihre Trauer aus, äußerten sich aber auch klar gegen Tierhaltung in Zoos („Zoogefängnisse gehören abgeschafft“). Viele Plakate richteten sich deutlich gegen den Zoo. Eine Frau fordert auf einem selbst gestalteten Plakat Grundrechte für Menschenaffen. „Jedes Ticket unterstützt Tierleid“, steht auf dem Schild einer anderen Frau.
Parallel zu der Mahnwache hatte der Zoo normal geöffnet. Nach Angaben der Polizei kam es während der Veranstaltung zu „keinen besonderen Vorkommnissen“. Gegen 15 Uhr sei die Veranstaltung beendet gewesen.
Die Partei „Die Linke“ stellt in einer Pressemitteilung zahlreiche Fragen und kritisiert damit offensichtlich den Krefelder Zoo. „Wer ist dafür verantwortlich, dass es bei einer Brandschutzüberprüfung des ‚Affenhauses’ aus dem Jahre 1975 keine Kritik gab?“ Die Feuerwehr hatte schon in der Pressekonferenz nach der Katastrophe am Neujahrstag darauf hingewiesen, dass alle Zoo-Gebäude einer regelmäßigen Brandschutzprüfung unterzogen wurden und freigegeben worden waren. Die Linke kritisiert weiter, dass es keine Sprinkleranlage gegeben habe, das Dach aus leicht entflammbarem Kunststoff (Plexiglas wurde nach dem schweren Hagelschaden vor paar Jahren eingesetzt) bestanden habe, das Gebäude insgesamt keine Innenbereiche aufgewiesen habe, die durch Stahl und Beton geschützt waren, und es auch in der Nacht kein zugängliches Außengehege gegeben habe, in das die Tiere hätten flüchten können.
Fraktionsvorsitzender Basri Cakir: „Es reicht bei weitem nicht aus, auf die ,Himmelslaternen’ zu verweisen. Es muss auch nach der Verantwortung der Stadt gefragt werden. Wer hat hier unzureichend beaufsichtigt?“. Der Vergleich mit anderen Städten zeige in seinen Augen viele Missstände. jh