Der bekannte Gesichtschirurg Frank Heller kehrt nach Krefeld zurück
Der gebürtige Krefelder Frank Heller lässt sich am Maria Hilf nieder.
Krefeld. Zehn Tage Hilfseinsatz in Peru haben bei Frank Heller, dem Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, einen tiefen Eindruck hinterlassen.
"Die Mütter kamen oft nach einem tagelangen Marsch aus den Anden nach Lima, ihre Kinder in einem Tuch auf dem Rücken tragend, um sie behandeln zu lassen. Wir haben zu dritt zehn Tage lang Non-Stopp von sieben bis sieben Uhr Tumore und Verbrennungen im Gesicht oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten operiert, kaum geschlafen und uns wunderbar gefühlt."
Sein Fazit: "Wenn jeder etwas abgeben würde, von dem was er hat oder lernen durfte, dann würde es weniger Leid auf der Welt geben", sagt der 45-jährige Krefelder.
Mit Frank Heller lässt sich Mitte März einer der renommiertesten Ärzte für Mund-, Kiefer- und Geschichtschirurgie (MKG) Deutschlands am Krefelder Maria-Hilf-Krankenhaus nieder. Der 45-Jährige könnte sich seinen Arbeitsplatz überall in der Welt aussuchen, denn er ist durch viele Auslandsaufenthalte und seine Fähigkeiten sehr bekannt.
Der gebürtige Uerdinger kommt jedoch in seine Heimat zurück, weil die Eltern hier leben. "Nun kann ich ihnen etwas zurückgeben", sagt Heller. Mit seiner chinesischen Frau und der kleinen Tochter wohnt er an der Uerdinger Straße.
Der Ausbildungs- und Tätigkeitsbericht von Dr. Dr. Heller - er hat in Medizin und Zahnmedizin promoviert - liest sich wie eine Weltreise: "Medizin habe ich in Düsseldorf, Nantes und Madrid studiert, Zahnmedizin in Mainz und Gießen. Meine Facharztausbildung erhielt ich an der MKG-Klinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und am Uerdinger St. Josefshospital."
2002 ging er als Weiterbildungsassistent an "das bekannteste Weiterbildungsinstitut weltweit", an die Chang Gung Memorial-Klinik nach Taipeh in Taiwan. "Ich war der erste Deutsche, der dort arbeiten konnte. Aus 400 Bewerbungen wurden ich und ein amerikanischer Kollege für jeweils ein Jahr genommen."
Dort hat sich Heller um die Ausbildung chinesischer Studenten gekümmert. Als die Lungenkrankheit SARS ausbrach, verließen die Ausländer das Land. Heller blieb und kann somit ein weiteres Novum verzeichnen: "Ich blieb als Erster zwei Jahre."
Zwei Beispiele für die Arbeit in Taiwan: "Die Mediziner gestalten aus dem Übergangsbereich von Dünn- und Dickdarm einen neuen Kehlkopf oder transplantieren Zehen zu Fingern, damit die Menschen wieder greifen können." Heller schloss an diese Tätigkeit eine Weiterbildung an der Uniklinik im taiwanesischen Kaohsuing an.
Danach trat der Mediziner als Oberarzt an der Münchner Klinik rechts der Isar an. Diese Arbeit unterbrach er für zwei Monate, weil er eine Einladung als Gastredner für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie der Mayo Clinic in Rochester (USA) hatte.
Fortbildungen in Dallas und Chicago folgten. Im vergangenen Jahr nahm er dann an dem Einsatz in Lima teil. Frank Hellers Leitspruch: "Man muss jeden Menschen so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte."