Kita-Streik Der erste Streik-Tag verlief noch glimpflich

Gerade für Eltern mit Kindern unter einem Jahr ist die derzeitige Situation nicht einfach zu handhaben.

Foto: komba

Krefeld. Am Montag hat der Streik in den Kindertagesstätten auch Krefeld erreicht. Die Kita an der Herbertzstraße blieb komplett geschlossen. Im Familienzentrum an der Arndtstraße waren nur die Therapeuten und Praktikanten im Dienst. Ebenfalls nur eingeschränkt gearbeitet wurde in den Kindertagesstätten an der Viktoriastraße und am Westwall. Laut Auskunft der Stadt waren diese vier Kitas am Montag vom Streik betroffen.

Nach Angaben der Gewerkschaften wurde jedoch auch in den Kitas am Krützboomweg und an der Körnerstraße nur eingeschränkt gearbeitet. Im weiteren Wochenverlauf wird sich die Zahl der bestreikten Kitas weiter erhöhen.

Für Mittwoch hat auch die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Damit tritt neben den Gewerkschaften GEW und Komba die dritte Interessensvertretung der Erzieher in Krefeld in den Streik.

Spätestens dann dürfte die am Montag größtenteils gut angelaufene Notunterbringung in den nicht bestreikten Kindertagesstätten zu einer Herkulesaufgabe für die dortigen Erzieherinnen und Erzieher werden. „Ihnen gebührt jetzt schon der Respekt der Eltern“, sagt Mutter Anne Seitz. „Wir haben für unsere Kinder einen Ersatzplatz in der Kita an der Kuhleshütte bekommen und es hat alles reibungslos funktioniert“, sagt Seitz.

Deutlich schwieriger gestaltet sich die Situation derzeit für Eltern, deren Kinder noch unter einem Jahr und damit in der Eingewöhnungsphase sind. Für die Kleinsten ist die Umgewöhnung weg von den Eltern hin zu den Betreuungspersonen in den Kindertagesstätten generell nicht einfach.

Die Inanspruchnahme eines Ersatzplatzes ist deshalb nur in seltenen Fällen möglich. Deshalb müssen viele Eltern, deren Kindern sich noch in der Eingewöhnungsphase befinden, sich zwangsläufig selber um die Betreuung kümmern.

Ab Mittwoch wird die Zahl der betroffenen Eltern sich noch mal erhöhen. „Wir rechnen damit, dass rund 80 weitere Erzieher der städtischen Kindertageseinrichtungen dann in den Streik treten“, sagt Fabian Gödeke. Der Verdi-Gewerkschaftssekretär für Krefeld wird aber erst am Dienstag genau sagen können, welche Kindertagesstätten ab Mittwoch zusätzlich bestreikt werden. Angekündigt sind nach Angaben der Stadt bereits Arbeitsniederlegungen an Flora- und Steckendorfer Straße. „Es können aber weitere dazukommen“, sagt Angelika Peters vom Presseamt der Stadt.