Der Krefelder Rat erhält am 25. Mai ein neues Gesicht
Bei der Kommunalwahl entscheiden die Bürger über die Zukunft der Stadt in schwierigen Zeiten.
Krefeld. Der Krefelder Rat wird bei der Kommunalwahl am 25. Mai ein neues Gesicht erhalten. Das ist jetzt schon klar, ohne das Ergebnis zu kennen. Denn zu diesem Datum treten einige streitbare langjährige Ratspolitiker nicht mehr an, machen anderen, zum Teil jüngeren Kandidaten Platz.
Zu den bekannten Persönlichkeiten, die man in der neuen Bürgerschaftsvertretung nicht mehr sehen wird, zählt der langjährige CDU-Fraktionsvorsitzende Fabel, ebenso wie die streitbare Grünen-Fraktionschefin Stefani Mälzer oder der langjährige Bürgermeister und Bundestagsabgeordnete Bernd Scheelen (SPD).
Wie sich das auf die Fraktionen auswirkt oder die Zusammenarbeit der Fraktionen miteinander, ist noch nicht abzusehen. Denkbar ist jedoch, dass SPD und Grüne sich in neuer Besetzung wieder näher kommen.
Ob dies jedoch für eine Mehrheit reicht, darf bezweifelt werden. Nicht nur, weil der bisherige Rat einen größeren Anteil bürgerlicher Fraktionen aufwies. Sondern auch wegen der zahlreichen kleineren Gruppierungen. Waren es bei der Wahl 2009 noch zwölf Parteien und Gruppen, die ich dem Wähler stellten, sind es diesmal allerdings nur zehn.
Dafür haben aber alle eine Chance auf einen Sitz im neuen Rat. Das schafften vor fünf Jahren nur KWG, KK und KB, die sich dann zur UWG-Fraktion zusammenschlossen, sowie die Linke. Damals - bei einer Wahlbeteiligung von knapp 50 Prozent — reichten rund 1200 Stimmen (1,5 Prozent) für einen der begehrten Sitze.
Die bürgerlichen Gruppierungen der UWG-Fraktion haben sich in den vergangenen Wochen wegen interner Querelen — es ging um Personen genauso wie um den Zusatz „Freie Wähler“ — wieder aufgesplittet, so dass die UWG und der Krefelder Kreis getrennt antreten. Den Sprung in den Rat könnten beide schaffen.
Das gilt auch für die Linke, die zwar durch den Wechsel von Joachim Gabriel zur SPD mit nur noch einem Abgeordneten im Stadtparlament vertreten ist, aber 2009 auf immerhin 3,7 Prozent gekommen war.
Und das gilt auch für die Kommunalwahl-Neulinge AfD und Piraten. Die euro-kritische AfD schaffte bei der Bundestagswahl 2013 in Krefeld 3,8 Prozent. Die Piraten starteten in Krefeld bei der Landtagswahl sogar mit 8,5 Prozent. Bei der Bundestagswahl allerdings schafften sie nur 2,3 Prozent. Aber auch dieser Wert würde für den Rat reichen. Die Partei von Ex-Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn hingegen spielte bei der letzten Kommunalwahl keine Rolle.
Wichtig für künftige Mehrheiten wird das Abschneiden von Grünen und FDP sein, die 2009 mit 14,4 bzw. 10,2 Prozent richtig abräumen konnten. Die CDU kam auf 35,6, die SPD auf 30,7 Prozent.