Podio-Theater: Das Ende als Anfang

Am 31. Mai ist ein „Kehraus“ mit 30 Kabarettisten geplant. Parallel läuft die Suche nach einem neuen Quartier.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Pathos ist nicht ihre Sache. Wenn im Podio-Theater am 31. Mai der letzte Vorhang fällt, wollen Betti Ixkes und Rüdiger Höfken keine melancholischen Gesichter sehen. „Es soll zugehen wie auf einer irischen Beerdigung“, sagt Ixkes. Jeder Trauergast bekommt einen Pin: „Podio — The End. Ich war dabei.“

Betti Ixkes, Podio-Betreiberin

Damit die richtige Stimmung aufkommt, haben die Betreiber der Kleinkunst-Bühne Kollegen und Wegbegleiter eingeladen. Sage und schreibe 30 Kabarettisten haben ihr Kommen zugesagt: Sie werden zwischen 15 Uhr und Mitternacht die Bühne bespielen — ohne Gage. Da zudem der Eintritt frei ist, rechnet Ixkes damit, „dass wir die Obergath sperren müssen“.

10 000 Zuschauer haben das Podio in den 18 Monaten seines Bestehens besucht. Dass die Brauerei Königshof das Theater nun nach so kurzer Zeit vor die Tür setzt, hat unter ihnen für viel Unmut gesorgt. Doch Ixkes und Höfken wollen endlich nach vorne schauen. Nach Monaten des Schweigens redet man jetzt immerhin wieder miteinander, wenn auch nur über „logistische Dinge“.

Entgegen der ersten Reaktion („Für uns ist der Weg hier zu Ende“) sind die Podio-Betreiber zumindest wieder auf der Suche nach einem neuen Quartier. „Wir haben viel angeboten bekommen, aber so etwas zu finden wie hier, ist schwierig“, erklärt Betti Ixkes. „Theater wachsen nicht auf Bäumen.“ Die andere Frage ist die der Finanzierung: „Man kann nicht mit dem Kopf durch die Wand“, sagt Höfken.

Und so soll das Theater mitsamt Stühlen, Kulissen und Gastro-Einrichtung zunächst eingelagert werden — auch dafür suchen die beiden noch geeignete Räume. So lange keine eigene Spielstätte da ist, kommen Ixkes und Höfken bei Freunden unter: in der Friedenskirche etwa oder im Glasfoyer des Stadttheaters. „Wir werden weiter die Flagge der Kleinkunst hochhalten“, verspricht Rüdiger Höfken. Nun fehlt nur noch der Mast, an dem sie künftig dauerhaft wehen kann.