Die besten Gambas der Stadt ziehen mit den Gomes’ um
Das Ehepaar eröffnet das Restaurant „Bistro Lisboa“ an der Uerdinger Straße. Dem portugiesischen Verein bleiben beide treu.
Die schlechte Nachricht ist: Die guten Gambas von Deolinda und Domingos Gomes wird es beim portugiesischen Verein für Kultur und Erholung an der Jägerstraße bald nicht mehr geben. Die gute lautet: Ab April werden die knoblauchduftenden Krustentiere des Paares in Haus Doerenkamp an der Uerdinger Straße 336 serviert. Den Chef hat vor allem der Biergarten am neuen Standort gereizt. Dieser firmiert nun unter „Bistro Lisboa“.
Gomes ist bisher nicht nur Pächter des Hauses an der Jägerstraße, sondern auch der Vereinsvorsitzende. „Eigentlich wird der Vorsitz nach drei Jahren gewechselt“, erzählt der 60-Jährige. Da sich beim letzten Mal kein Nachfolger fand, hat er sich für eine zweite Amtszeit und insgesamt sechs Jahre bereit erklärt. Das ist nun anders, ich kann den Vorsitz nun abgeben.“ Da sich das Vereinsheim als Geheimadresse mit Hinterhofcharme für Freunde richtig leckeren portugiesischen Essens entwickelt hat, wagen die Gomes nun den Neuanfang gemeinsam mit den Töchtern Silvia und Joana und der befreundeten Familie Pina.
Im Haus Doerenkamp, in dem einst das Restaurant „Le crocodile“ untergebracht war, muss noch einiges gerichtet werden. „Wir werden jetzt noch die Genehmigung des Nutzungsänderungsantrages abwarten und dann kann es losgehen mit den Umbauarbeiten“, sagt Gomes. „Wir renovieren und bauen vor allem noch eine behindertengerechte Toilette ein.“ 90 Plätze gibt es im Innenraum, etwa 50 draußen.
Während die Räume noch neu hergerichtet werden, ist klar: Die Speisekarte beinhaltet die Gerichte des Vereinsheimes an der Jägerstraße mit Stockfischkugeln, Calamares, Sardinen und dem beliebten Nachtisch aus Kondensmilch, Keksen und Kaffee. „Und den besten Gambas in Krefeld“, sagt er und lacht. „Wir ändern nicht viel, nur die Umgebung wird viel schöner.“
Der Chef freut sich auch bereits auf die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer unter möglichst blauem Himmel. „Deutsche und portugiesische Spiele werden wir auf jeden Fall im Biergarten zeigen.“ Im Untergeschoss gibt es zudem einen Partyraum für kleine Familienfeste.
Domingos Gomes bleibt dem portugiesischen Verein für Kultur und Erholung treu, auch wenn er jetzt an der Uerdinger Straße zu finden ist. „Ich war vor 24 Jahren Mitglied Nummer 372“, erinnert er sich genau. „Heute haben wir noch 68 Mitglieder aller Nationalitäten.“ Früher seien es hauptsächlich Gastarbeiter gewesen, die sich getroffen haben zu Fußballspielen und Festen, bei Wein, gutem Essen und Musik. Die vielen Pokale an den Wänden erzählen: Die Portugiesen können keine schlechten Kicker gewesen sein.
Heute ist alles anders: Die zweite und dritte Generation lebt in Deutschland und ist eher mit der neuen Heimat verwurzelt. Die Zeiten verändern sich. Domingos Gomes und seine Familie ist auch klar: „Wo sich eine Türe schließt, öffnet sich eine andere . . . „