Küchenschlacht Die erste Schlacht ist geschlagen

Karin Hüskes hat mit ihren Kalbsnierchen den strengen Fernseh-Juror überzeugen können.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Als die Krefelderin Karin Hüskes (67) Mehl zu ihren Kalbsnierchen gibt, rümpft Kochpapst Alfons Schuhbeck kurz die Nase: „Dann sind wir jetzt bei neunzehnhundertsowienoch“, bemerkt er und spielt damit auf die Nachkriegszeit an, in der die deutsche Küche für ihre Mehlschwitze verpönt war. „Dat macht doch nix“, kontert die Köchin vom Niederrhein und lässt sich nicht beirren.

Um 14.15 Uhr eröffnet das ZDF die neue Küchenschlacht-Woche. Karin Hüskes tritt mit ihrem Rezept an gegen: Hannah-Schirin Koudaimi (Fatteh — geröstetes Fladenbrot mit Hähnchenbrust), Alexandre Bidault (Gefüllte Kalbsroulade mit Kartoffelgratin), Tatjana Lopuga (Kartoffelrisotto mit pochiertem Lachs), Martin Feller (Lardo-Pfannkuchen-Rauten mit Fünf-Aromen-Salat) und Johannes (Hannes) Reichhardt (Zanderfilet auf Meerrettich-Wirsing).

Nach gut einer halben Stunde Schlacht ist der Hannes mit seinem Zanderfilet raus. Testesser Karlheinz Hauser, Küchenchef im Seven Seas in Hamburg-Blankenese, der unter anderem bei Eckart Witzigmann und im Berliner Hotel Adlon gekocht hat, merkt schon beim Anschnitt, dass das Fischfilet zum Teil noch roh ist. Auch die Darbietung auf einer Schieferplatte gefällt dem Sterne-Koch nicht. Seine vorsichtig formulierte Bewertung: „Das ist nicht ganz so optimal gelungen.“

Die übrigen Kandidaten dürfen am Dienstag weiterkochen, auch Karin Hüskes. Die geborene Rostockerin, deren Vater aus Köln stammte (daher wohl Karin Hüskes jecke Einstellung) und mit der Familie nach Krefeld zog, hatte zwar die Nierchen ein wenig zu lange gekocht, Klümpchen im handgestampften Kartoffelpüree und einen „ungewöhnlich flüssigen“ Gurkensalat angemacht. Doch es hat gereicht.

Und Spaß gemacht hat’s allemal. Karis Hüskes: „Ich habe mich nachher noch mit Alfons Schuhbeck unterhalten. Das ist ein netter Mensch.“ Und das mit dem Mehl nimmt sie ihm nicht übel: „Das gehört zum Originalgericht“, meint die frühere Schallplatten-Fachverkäuferin (Radiohaus Jösch).