Drei Ampelphasen für eine Kreuzung

Der Aktionskreis „FahrRad!“ kritisiert den Zustand von Radwegen und fordert mehr Geld zur Sanierung.

„Werden in Krefeld endlich die Zeichen auf Grün für den Radverkehr gestellt?“ Mit dieser Frage beginnt die Arbeitsgemeinschaft „FahrRad!AktionsKReis! ein Statement zur Verkehrssituation in Krefeld — aus Sicht der Radfahrer. Das Urteil: ein klares Nein. „Mit 200 000 Euro für Radwegesanierung statt der statistisch nötigen 700 000 Euro bleibt Krefeld in der Dauerschleife, mit der die dringend nötige Aufarbeitung vernachlässigter Sanierungen nicht gewährleistet ist“, heißt es vonseiten des Aktionskreises. „Selbst nach den, mit Mitteln aus dem Kommunalen Investitionsförderungsgesetz finanzierten Maßnahmen, kann man nur feststellen, dass sie längst überfällig waren, wie zum Beispiel an der Uerdinger Straße und an der Werner-Voss-Straße, und leider bei dem riesigen Krefelder Flickenteppich im Radwegenetz kaum auffallen.“ Es gebe noch viele Löcher zu stopfen. „Über die Aufregung einiger Autofahrer, dass das tiefe Schlagloch in der Hüttenallee erst nach einigen Tagen geflickt wurde, können Radfahrende nur müde lächeln: Viele Wurzelaufbrüche und Schlaglöcher auf Radwegen existieren jahrelang.“

Kritik gibt es für die Verwaltung aber nicht nur am, nach Ansicht der Radfahrer, schlechten Zustand der Radwege. Ein Dorn im Auge sind Karl-Heinz Renner und seinen Mitstreitern von „FahrRad!AktionsKReis“ die Ampelphasen in Krefeld. „Immer mehr Grünphasen an Fußgänger- und Fahrradampeln sind diskriminierend kurz, beispielsweise bei der Querung des Ostwalls auf Höhe Rheinstraße und Dreikönigenstraße sowie zwischen Bahnhof und Hansazentrum. Kritisch sind auch die Kreuzungen Hansastraße/Philadelphiastraße und Obergath-Gladbacher Str.-Heideckstraße, da für die Querung teilweise drei Ampelphasen benötigt werden.“

Vom Oberbürgermeister fordern Renner und Co. in ganz anderer Sache tätig zu werden. Nach zwei tödlichen Unfällen von Radfahrern im Jahr 2017 in Krefeld, fordert die Arbeitsgemeinschaft Nachrüstungen bei Lkw mit elektronischen Abbiegeassistenten für mehr Sicherheit im Straßenverkehr: „Was fehlt, ist die europaweite Verpflichtung, sie einzusetzen. Mit diesem Anliegen könnte die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS), deren Vorsitzender Oberbürgermeister Frank Meyer ist, beim Bundesverkehrsministerium vorstellig werden.“

Ebenfalls als gefährlich schätzen die Radfahrer die großen Werbetafeln an Hauptstraße, Weserweg und Dießemer Bruch ein. „Diese Werbetafeln am Weserweg/St.-Töniser Straße auf dem Geh- und Radweg, in der Riesenkreuzung Dießemer Bruch/Untergath, wo ohnehin schon Werbeflächen vorhanden waren und an der Kreuzung Hauptstraße/Untergath sind einfach unerträglich. Sicherheit muss Vorrang haben, zumal große Kreuzungen ohnehin Unfallschwerpunkte sind. Warnungen der Polizei für die Kreuzung an der Untergath/Ecke Hauptstraße sollten insgesamt ernster genommen werden.

Hoffen auf Verlängerung des Radwegs an der Anrather Straße Nur so könne die Initiative „Fairkehr“ erfolgreich bleiben. „Und nur so können fahrradfreundliche Planungen wie die Krefelder Promenade, das Knotenpunktsystem für den Radverkehr und Sanierung und Ausbau von Radwegen ihre Wirkung entfalten.“

Auf eine Umsetzung der Verlängerung des Radwegs an der Anrather Straße hofft der Aktionskreis zudem. „Das Versprechen für diesen Radweg feiert schon mehr als sein zehnjähriges Jubiläum und der zu oft unter Wasser stehende Radweg an der Venloer Straße Richtung Kempener Straße ist ein Dauerskandal, da ein Ausweichen auf die Straße wegen der Tieflage fast unmöglich ist.

„Insgesamt bleibt der dringende Appell, die Mittel für die Radwegesanierung spätestens für das nächste Haushaltsjahr mindestens zu verdoppeln“, heißt es in dem Statement der Arbeitsgemeinschaft „Fahr Rad!AktionsKReis“. Informationen zum Verein gibt es unter:

aktionskreis-fahr-rad.de