„Green Company“ Drogen per WhatsApp in Krefeld: Verurteilte Dealer schon wieder erwischt

Krefeld · Erst vor rund drei Jahren hat die Polizei in Krefeld sie erwischt, nun haben sie es offenbar wieder getan: Per WhatsApp Drogen verkauft.

So bewarb die „Green Company“ ihr Angebot.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Krefelder Polizei ist erneut ein Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen. Wie die Beamten am Dienstag mitteilten, durchsuchten sie bereits am Montag neun Wohnungen im Stadtgebiet. Für zwei 31-jährige Männer und einen 37-Jährigen wurden am Dienstag durch das Amtsgericht Krefeld Haftbefehle erlassen, sie sitzen nun in Untersuchungshaft. Ihnen wird der gewerbsmäßige Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen wurden rund 8000 Euro sowie ein Kilogramm Haschisch und Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von rund 10 000 Euro sichergestellt.

Bei zwei der drei Männer, die jetzt in U-Haft sitzen, handelt es sich um Wiederholungstäter. Sie wurden bereits in der Vergangenheit zu Haftstrafen verurteilt, nachdem sie unter dem Namen „Green Company“ Drogen über WhatsApp verkauft hatten. Auch dieses Mal waren sie so vorgegangen, teilte die Polizei nach wochenlanger Ermittlungsarbeit mit. Die beiden Männer hatten erneut als „Green Company“ Haschisch und Marihuana über WhatsApp angeboten und dann zwischen Südwall und St.-Anton-Straße verkauft, nachdem sie im Rahmen von Therapiemaßnahmen in einer geschlossenen Einrichtung wieder auf freien Fuß gekommen waren.

Erstmals auf die Schliche der Drogenhändler waren die Beamten im März 2020 gekommen. Damals hatte die „EK Popeye“ in Krefeld eine fünfköpfige Drogenbande aus dem Verkehr gezogen. Die hatte aus einem Kiosk an der Hubertusstraße heraus den Stoff „vertickt“. Nachdem es danach noch zwei Festnahmen im Drogenmilieu der Südstadt gegeben hatte, tauchten SMS-Nachrichten auf mit der Botschaft: „Der Verkauf geht weiter.“ Für die Ermittler das Signal, dass es noch Hintermänner geben musste. Die Polizei stieß in der Folge auf einen schwunghaften Drogenhandel, der vor allem über den Messenger-Dienst WhatsApp lief. Die „Green Company“ trat mit dem selbstbewussten Untertitel: „Die besten Botaniker der Stadt“ auf. Via Statusmeldungen priesen die Händler seinerzeit die besten Angebote des Tages an.

Das Geschäft lief offenbar wie geschmiert. Die Polizei schätzte, dass 2020 jeden Tag etwa ein Kilogramm Rauschgift verkauft wurde, der Preis lag damals bei zehn Euro pro Gramm. Was die Ermittler schon damals erstaunte, waren die Frechheit und Ignoranz der Bande, die zunächst in Wohnungen mit den Drogen handelten, dann auf der Straße in der Südstadt und auf Spielplätzen und vor Altenheimen. Denn zwischendurch wurden sie mehrfach von der Polizei gestört, nachdem diese Hinweise von älteren Hausbewohnern etwa an der Blumenstraße erhalten hatte. Es gab Kontrollen, Festnahmen und sogar Verurteilungen. Abschrecken ließ sich die Bande davon nicht. Ähnlich wie im aktuellen Fall. Zweifel daran, ob die „Green Company“ damals wirklich zerschlagen wurde, gab es schon damals. Die Ermittlungskommission Herkules konnte in dieser Woche beweisen, dass dem nicht so war.

(wz/gob​)