Gänse E-See: „Durch Jagen ist das Problem nicht zu lösen“

Dezernent Visser reagiert auf die Kritik an den Zuständen am Elfrather See.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Thomas Visser ist überzeugt, dass das Gänse-Problem am Elfrather See durch Abschießen der Tiere alleine nicht zu lösen ist. Er ist als Sportdezernent bei der Stadt zuständig für die Freizeitanlage. Die WZ sprach mit ihm über mögliche Schritte.

Visser betont, dass das Problem nur den Badesee betrifft. Die restliche Wasserfläche werde von verschiedenen Vereinen und Sportlern intensiv genutzt. Dort seien die Tiere kein Störfaktor.

„Hätten wir in den 80er Jahren nach dem Vorbild Sportpark Wedau eine Freizeitanlage mit neuem Stadion für den KFC dort gebaut, dann wäre dort jeden Tag was los und die Gänse würden das Weite suchen,“ sagt Visser. Leider sei daraus nach dem Rückzug von Bayer beim KFC nichts geworden.

Und auch die neueren Pläne für einen Freizeitpark oder Klettergarten haben sich alle wieder zerschlagen, so dass das Federvieh - abgesehen von einigen Veranstaltungen - ihre Ruhe haben.

Der Dezernent weist zudem darauf hin, dass die Gänse nicht nur ein Thema am Badesee sondern zunehmend auch für die Landwirte sind, da sie die umliegenden Felder belagern und abfressen. „Durch Jagd allein ist der Bestand nicht zu dezimieren. Das ist wie ein Trichter. Wenn man die Zahl am See verringert, ziehen neue Tiere aus dem Raum Kleve oder den Niederlanden her“, sagt Visser.

Deshalb sei es wichtig, das Thema mit Experten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erörtern. Das soll beim ersten Treffen der sogenannten Zukunftswerkstatt am 20. August geschehen. Zu berücksichtigen sei dabei auch der soziale Aspekt, das der See die einzige Möglichkeit in Krefeld bietet, kostenlos zu schwimmen.

In der Arbeitsgruppe werden alle Vorschläge geprüft, so Visser. Unter anderem gab es die Idee, dort eine Hundefreilauffläche freizugeben, oder in der Brutzeit die Eier wegzunehmen. Visser: „Eine Lösung wird es nur geben, wenn mehrere Gegenmaßnahmen ineinander greifen. und auch dann muss sich das entwickeln.“