Ein neues Haus für Samtpfoten

Mehr Platz für die Fundtiere. Der Anbau für bis zu 35 Katzen kostet rund 250.000 Euro.

Krefeld. Der kleine Kater, sechs Jahre alt, schwarz-weiß getigert, hat noch keinen Namen. Erst seine künftige Besitzer sollen einen Namen für ihn finden. Der Findelkater hat jetzt als erstes Tier eines der 13 großzügigen Appartements im neuen Katzenhaus des Tierheims am Flünnertzdyk bezogen.

Der Stubentiger fühlt sich recht heimisch, blickt die neugierigen Besucher erst einmal vorsichtig aus seinem Körbchen an, bevor er eine Runde durch sein Domizil dreht. Dort steht ihm eine komplette Einrichtung zur Verfügung. Schon bis zum kommenden Wochenende werden alle Appartements bezogen sein. Die Kapazität reicht für 26 bis 35 Katzen.

Nach den Erfahrungen von Tierheimleiter Dietmar Beckmann haben die Findeltiere nach zwei Wochen ein neues Zuhause gefunden. Manchmal melden sich auch die bisherigen Besitzern, denen sie entlaufen waren.

Insgesamt 758 Katzen haben im vergangenen Jahr eine Zeit im Tierheim verbracht. Urlaubskatzen nimmt das Tierheim nicht auf. "Dafür gibt es private Katzenpensionen", rät Beckmann, dessen Tochter Natascha sich liebevoll um die Vierbeiner kümmert.

Bevor die Katzen in ihre neuen Gemächer kommen, müssen sie noch sieben bis zehn Tage in den bisherigen Edelstahlboxen zur Quarantäne und ärztlichen Untersuchung verbringen.

Jedes Appartement kann mit bis zu drei Tieren belegt werden. Die Räume können so miteinander verbunden werden, dass je nach Sympathie der Tiere untereinander auch Kontakte möglich sind - oder weniger Tiere mehr Auslauf haben.

Auslauf ins Freie haben die Katzen nicht. Wohl können sie an den geöffneten, aber durch Gitter gesicherten Fenstern sitzen und in die Landschaft blicken. Beckmann: "Es hat keinen Sinn, hier Freigänger zu züchten, die dann bei ihrer neuen Familie wieder nur auf die Wohnung beschränkt sind."

Die Einrichtungen der Katzenstuben hat die in Krefeld ansässige Franchise-Firma Fressnapf gespendet und dabei alle Register ihres Angebots gezogen: Katzenbäume, Couchen, Sesselchen, Näpfe, Körbe, Toilettenanlagen, wie in einer Modellausstellung und in allen Farben.

Das neue Katzenhaus hat der Tierschutzverein nicht nur aus eigenem Antrieb gebaut: "Wir müssen die europäischen Bestimmungen umsetzen, nach denen für Katzen sechs bis acht Quadratmeter zur Verfügung stehen müssen."

Für die 13 neuen Boxen werden auch Namens-Patenschaften vergeben - gegen eine entsprechenden Spende. Auf die ist das Tierheim nämlich angewiesen, auch wenn die Stadt Krefeld einen Zuschuss für die Aufnahme streunender Tiere gibt.

Und das nächste Projekt ist auch schon auf Schiene gesetzt: Die Räume für Kleintiere wie Kaninchen müssen dringend renoviert werden.