Entschieden: Trianel will 1200-Megawatt-Gaskraftwerk
Gesellschafter stimmen für den Wechsel von Kohle auf Gas.
Krefeld. In Uerdingen soll innerhalb der nächsten sechs Jahre ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) als Doppelblockanlage mit einer elektrischen Leistung von 1200 Megawatt entstehen. Das hat die Gesellschafterversammlung des Bauherrn Trianel gestern in Lünen beschlossen. Die Anträge werden noch in diesem Jahr gestellt.
Martin Hector, Geschäftsführer der Trianel Kraftwerk Krefeld Projektgesellschaft (TKK), geht nach ersten Vorgesprächen von einer breiten Zustimmung zu dem Kraftwerksprojekt aus. Bereits nach der Sommerpause sollen die Planungen mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt werden.
Aus formalen und rechtlichen Gründen, so Hector, werde man allerdings den Antrag für das Kohlekraftwerk bei der Bezirksregierung so lange aufrecht erhalten, bis er durch den Antrag für die GuD-Anlage abgelöst wird.
Bereits Ende 2010 hatte Trianel eine Machbarkeitstudie für ein Gaskraftwerk erstellt als Alternative zur ursprünglich geplanten 750-Megawatt-Steinkohleanlage. Die rund 30 Gesellschafter der TKK hatten damit auf das Energiekonzept der Bundesregierung reagiert. Jetzt baut man auf die Unterstützung des Projekts durch „energiepolitische Maßnahmen“ zum Beispiel in Form öffentlicher Zuschüsse.
In einer ersten Stellungnahme zeigte Chemiepark-Chef Stefan Dresely Verständnis für die Entscheidung von Trianel angesichts starker Veränderungen der wirtschaftlichen und energiepolitischen Rahmenbedingunge.
Er bekräftigte aber, dass Currenta parallel eine unabhängige Lösung plane, um die Energieversorgung sicherzustellen. „Welche Lösung letztlich realisiert wird, entscheidet sich voraussichtlich im Frühjahr 2012“, so Dresely.