Der Fall Adnan Harb FDP will Antwort von Ausländerbehörde

Abschiebung: Am Mittwochabend erneute Solidaritätsaktion.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Eine umgehende Stellungnahme der Ausländerbehörde zum Fall Adnan Harb fordert FDP-Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann nach der Lektüre des WZ-Artikels „Türkisches Register fehlerhaft“. Darin hatte Caritas-Beraterin Angelika Kleinschmidt die vergeblichen Versuche eines Sohnes geschildert, die eigene Herkunft zu klären und türkische Pässe zu beschaffen. „Wenn das stimmt, wäre dies ein dicker Hund“, sagt Heitmann. Ein wesentlicher Grund dafür, dass Adnan Harb abgeschoben wurde, wäre dann nicht mehr gegeben gewesen. Die Ausländerbehörde habe immer wieder erklärt, dass Harb hier bleiben könne, wenn er sich einen türkischen Pass beschafft.

Unterdessen haben sich am Mittwochabend über 150 Menschen vor der Ausländerbehörde am Hauptbahnhof versammelt, um in einer Solidaritätsaktion gegen die Abschiebung von Adnan Harb zu demonstrieren. Darunter auch Mitschülerinnen seiner Tochter aus Uerdingen. Klassenlehrerin Kerstin Metzner: „Fast alle aus der Klasse machen mit selbst gemalten Schildern mit und stellen sich hinter ihre Mitschülerin.“

Christoph Bönders vom Flüchtlingsrat kündigte unter Beifall an, dass möglichst schnell ein Spendenkonto für Adnan Harb eingerichtet werden soll. Denn am Rande der Demonstration wurde bekannt, dass der in die Türkei abgeschobene 46-Jährige nach Ablauf der dreijährigen Einreisesperre nur dann wieder zu seiner Familie zurückkehren kann, wenn sämtliche Kosten für die Abschiebung beglichen sind. Eine Extragebühr fällt übrigens für die Handschellen an. yb/et