Feuerwache: Entscheidung im Oktober
Fachausschuss-Mitglieder hatten Bedenken wegen des Nothaushaltes.
Krefeld. Die Politiker des Bau- und des Ordnungsausschusses haben am Dienstagabend mehr als zwei Stunden hinter verschlossenen Türen über den Neubau einer Hauptfeuerwache an der Neuen Ritterstraße diskutiert. Am Ende stimmten sie zwar den Plänen zu, die ihnen die Verwaltung vorgelegt hatte. Eine Vergabe beschlossen sie allerdings nicht: Angesichts des Nothaushalts wurden Bedenken geäußert.
Die Stadtverwaltung hatte den Politikern das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung vorgelegt und eine Empfehlung ausgesprochen, an welches Unternehmen der Bauauftrag vergeben werden soll. Wie berichtet, soll die Hauptfeuerwache im Rahmen einer so genannten öffentlich-privaten Partnerschaft realisiert werden. In diesem Fall baut ein Unternehmen die Wache und betreibt das Gebäude 30 Jahre lang. Die Stadt tritt in diesem Zeitraum wie ein Mieter auf — nach drei Jahrzehnten würde ihr die Wache dann gehören.
Nach WZ-Informationen würde das favorisierte Unternehmen die Wache zu einem Baupreis von 37 Millionen Euro errichten. Das Angebot des zweitgünstigsten Anbieters soll sieben Millionen Euro darüber gelegen haben. Die Stadt würde im Fall einer Auftragsvergabe jährlich etwa mehr als drei Millionen Euro zahlen - nach 30 Jahren läge die Summe der gesamten Aufwendungen bei 94 Millionen Euro.
Die Entscheidung über eine Vergabe soll nun der Hauptausschuss am 10. Oktober treffen. Bis dahin könnte auch eine Auskunft der Bezirksregierung vorliegen, ob sie dem Projekt angesichts des Nothaushalts überhaupt zustimmt. Die erste Zahlung jedenfalls wäre erst nach Fertigstellung der Wache zu leisten, womit Anfang 2016 zu rechnen wäre. Zu diesem Zeitpunkt würde nach derzeitigem Stand kein Nothaushaltsrecht mehr gelten.