Krefelder Kunsthändler Weng Fine Art wächst weiter
Der Krefelder Kunsthändler sorgt an der Börse für Furore. Die Aktionäre sind hochzufrieden.
Krefeld. Mit einem Paukenschlag verkündete Rüdiger K. Weng auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung von Weng Fine Art in den Räumen der Rennbahn am Montag seine künftige Strategie. Der Krefelder Kunsthändler, Alleinvorstand und Hauptaktionär, steht in Verhandlung mit mehreren Unternehmen - sowohl wegen einer Übernahme als auch für Kooperationen. „Die geplanten Transaktionen werden zu einer völlig neuen Größe der Aktiengesellschaft führen und den deutschen Kunstmarkt total verändern“, sagte er. Mit einer ersten Erfolgsmeldung rechne er schon in Kürze.
Damit strebe das Unternehmen europaweit die Marktführerschaft an. Schon jetzt habe man eine starke Marktstellung fast ohne Konkurrenz. Hinzu komme das Vertrauen der Finanzmärkte und Banken, betonte Weng. Dieses habe sich die Gesellschaft durch ihre steile Entwicklung mit außergewöhnlichen Wachstumsraten verdient. Für ein rein organisches Wachstum sei er viel zu ungeduldig, gestand er. Die führende Rolle will er mit einem „integrierten Kunstkonzern“ übernehmen. Sein Masterplan: Zu Beginn der Firmengründung sei man nur B2B-Händler gewesen, 2012 habe sich die Gesellschaft am Markt orientiert und bis Ende 2014 soll die Umsetzung der Expansion erfolgen. Danach wolle man die Zukäufe und Kooperationen integrieren.
Finanzieren will er die Expansion über Wandel- und Optionsschulverschreibungen im Nennwert von bis zu 50 Millionen Euro bis 2018. Den Inhabern werden im Gegenzug Rechte auf Aktien gewährt. Aufsichtsrat und Aktionäre haben dem Vorhaben zugestimmt.
Bereits im dritten Jahr werden Aktien von Weng Fine Art an der Frankfurter Börse gehandelt. Übrigens als einzige börsennotierte Gesellschaft in Krefeld. Der Erfolg versetzt die Fachwelt in Staunen. Der Kurs der Aktie explodierte förmlich und legte 2012 um über 300 Prozent zu - mehr als jedes andere deutsche Wertpapier.
Kunst wird üblicherweise über Galerien und Auktionshäuser gehandelt. Mit einer Art Großhandelssystem für den Vertrieb an gewerbliche Kunden stieß Weng, der auch als Kunstsammler einen Namen hat, in eine Nische. In den internationalen Kunstmetropolen ist er oft vor Ort. Sein Vorteil ist, dass der Kunstkenner und gelernte Banker eine wohl einzigartige Kombination an Fachkenntnissen besitzt, so dass er kaum Wettbewerb fürchten muss. Börse Online nannte ihn den „Steve Jobs der Kunstszene.“